Schmiergeld für JVA-Bau? Wohnungen durchsucht
Die Schweriner Staatsanwaltschaft hat die Hamburger Wohnung eines ehemaligen Staatssekretärs im Finanzministerium von Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. Wilhelm B. wird verdächtigt, beim Bau der Justizvollzugsanstalt (JVA) Waldeck in den 1990er-Jahren mehrere Hunderttausend Mark Bestechungsgeld angenommen zu haben. Zudem wurden Räume eines Gesellschafters des Unternehmens überprüft, das die JVA damals gebaut hatte. Die Ermittler stellten bei beiden Durchsuchungen Beweismittel sicher.
Investor: Staatssekretär hielt Hand auf
Der ehemalige Staatssekretär Wilhelm B. soll 600.000 Mark von den Investoren verlangt haben, damit sie den Zuschlag für den lukrativen Bau der JVA erhalten. Das behauptete Siegfried Kludt, einer der privaten Investoren, in einem zivilrechtlichen Verfahren. Auch nach dem Bau habe der frühere Beamte noch kräftig mitkassiert. Das Land Mecklenburg-Vorpommern zahlte für den Gefängnisbau in Waldeck 55 Millionen Euro und verpflichtete sich, 30 Jahre lang jährlich vier Millionen Euro Miete an die Investoren zu zahlen. Ex-Staatssekretär B. bestreitet die Vorwürfe.