Sanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin: Schwerin und Ludwigslust abgekoppelt
Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin wird massive Einschränkungen mit sich bringen. Wie die Deutsche Bahn nun auf einer Pressekonferenz mitteilte, bleibt die Strecke ab dem 1. August 2025 für neun Monate komplett gesperrt. Reisende müssen auf weiträumige Umleitungen und Busse ausweichen.
Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin wird massive Einschränkungen mit sich bringen. Wie die Deutsche Bahn am Montag auf einer Pressekonferenz mitteilte, bleibt die Strecke ab dem 1. August 2025 für neun Monate komplett gesperrt. Die Sanierung dauert bis zum 30. April 2026. Reisende müssen auf weiträumige Umleitungen und Busse ausweichen.
Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes und aufgrund ihrer hohen Auslastung von großer Bedeutung. Sie ist die wichtigste Städtedirektverbindung in Deutschland und sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr relevant. Während der Fern- und Güterverkehr umgeleitet wird, sollen Teile des Regionalverkehrs durch einen leistungsstarken Ersatzverkehr ersetzt werden.
Umleitungen im Fernverkehr ab August
Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Berlin werden ab dem 1. August 2025 bis zum Ende der Arbeiten über Uelzen und Stendal umgeleitet. Die Halte in Büchen, Ludwigslust und Wittenberge entfallen.
Die Züge halten stattdessen zusätzlich in Salzwedel und Stendal sowie meist stündlich wechselnd in Lüneburg beziehungsweise Uelzen, vereinzelt auch in Hamburg-Harburg. Da auf der Umleitungsstrecke durch die Altmark nur ein Gleis zur Verfügung steht, wird der 30-Minuten-Takt auf eine Abfahrt pro Stunde angepasst. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit durchschnittlich um 45 Minuten.
IC-Busse fahren
Die EC-Züge in Richtung Dresden/Prag beginnen oder enden in Berlin. Zwischen Wittenberge beziehungsweise Ludwigslust und Hamburg werden zum Start der Generalsanierung direkte Ersatzbusse (IC-Busse) eingesetzt. Die Deutsche Bahn setzt dabei auf ein Konzept, das sich bereits in der Vergangenheit bei Arbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin bewährt hat.
Schwerin-Hamburg: Keine direkte Verbindung
Auch auf der Strecke Hamburg-Schwerin-Rostock-Stralsund kommt es zu Beeinträchtigungen. Der direkte Fahrtverlauf ist aufgrund der baubedingten Streckensperrung Hamburg-Schwerin nicht möglich. Zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund/Binz werden ab August 2025 täglich drei direkte Fernverkehrszüge verkehren, die über Lübeck und Bad Kleinen umgeleitet werden.
Somit besteht eine direkte Fernverkehrsverbindung zwischen Hamburg, Lübeck und Rostock. Die IC-Linie Warnemünde-Schwerin-Magdeburg-Leipzig wird auf ihrer Strecke eingekürzt und verkehrt nur zwischen Magdeburg und Leipzig.
Pendler müssen auf Busse ausweichen
Für Pendler aus Schwerin, Hagenow oder Büchen bedeutet die Sperrung eine erhebliche Einschränkung. Sie müssen auf Busse umsteigen, die sie zu den Hamburger U-Bahnhöfen Wandsbek Markt, Steinfurther Allee oder Harburg bringen. Wer von Hamburg nach Rostock oder Rügen reisen will, muss über Lübeck und Bad Kleinen ausweichen. Reisende aus Schwerin mit Ziel Berlin sollen auf Ersatzverbindungen über Güstrow und Waren ausweichen können.
"Wer die Möglichkeit hat, sollte auch Fahrgemeinschaften in Betracht ziehen"
Um die Auswirkungen abzumildern, setzt die Bahn auf ein umfangreiches Ersatzkonzept: Bis zu 173 Busse sollen täglich auf 26 Linien im Einsatz sein und bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen. Die Busse sind laut Bahn barrierefrei, mit WLAN und Steckdosen ausgestattet und verfügen über Info-Monitore. Den Zuschlag für den Ersatzverkehr erhielt nicht die Bahn-Tochter, sondern das Unternehmen Ecovista.
Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, sagte dem NDR in MV, Pendler sollten auch über Alternativen nachdenken: "Wer die Möglichkeit hat, sollte auch Fahrgemeinschaften in Betracht ziehen. Denn mit Gepäck und den Umstiegen wird die Fahrt sehr aufwendig."
Sämtliche Verbindungen und Ersatzverkehrsangebote sind bereits in die elektronischen Fahrplanauskünfte der DB und der betroffenen Verkehrsverbünde eingepflegt und können dort abgerufen werden. Reisende können sich dort rechtzeitig über ihre jeweiligen Verbindungen informieren.
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