Rügen: Anbindungs-Pipeline für LNG-Terminal komplett genehmigt
Das Bergamt Stralsund hat den letzten Teilabschnitt und damit die komplette Anbindungsleitung für das auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) genehmigt. Die Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren.
Das Bergamt Stralsund hat auch den zweiten Abschnitt der geplanten Ostsee-Anbindungs-Leitung (OAL) zwischen Lubmin und Mukran genehmigt. Durch die Rohre soll später flüssiges Erdgas geleitet werden. Damit liegen jetzt für alle Abschnitte die erforderlichen Genehmigungen vor. Laut Bergamt können die Ende September begonnenen Baggerarbeiten nahtlos mit den Verlege- und Verfüllungsarbeiten fortgesetzt werden.
Verlegearbeiten im ersten Abschnitt weit fortgeschritten
Den ersten Seeabschnitt, der 26 Kilometer von Lubmin durch den Greifswalder Bodden bis vor die Küste Südost-Rügens umfasst, hatte die Behörde bereits im August genehmigt. "Die Verlegung der Pipeline auf dem ersten Seeabschnitt wird in den kommenden Tagen erfolgreich beendet", kündigte Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer des Gasnetzbetreibers Gascade, an. Er hoffe, dass auch die Arbeiten im zweiten Seeabschnitt bis nach Mukran trotz der raueren Jahreszeit im geplanten Zeitrahmen erfolgen werden.
Eine Genehmigung steht noch aus
Die etwa 50 Kilometer lange Leitung soll das in Mukran per Schiff angelieferte Flüssigerdgas, das dort wieder in den gasförmigen Zustand gebracht wird, bis zu einem Knotenpunkt in Lubmin transportieren, von wo aus es im Netz verteilt werden wird. Der Bund hält das Terminal in Mukran unter Verweis auf die Energieversorgungssicherheit für notwendig und will es im Winter betriebsbereit haben. Kritiker sprechen von nicht benötigten Überkapazitäten und Risiken für die Umwelt sowie den Tourismus in der Region. Für das eigentliche Terminal in Mukran und den Betrieb der Spezialschiffe dort ist eine andere Genehmigungsbehörde zuständig. Dieses Verfahren läuft noch.
DUH prüft rechtliche Schritte
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte die Entscheidung des Bergamtes: "Wir bleiben weiter sehr skeptisch", erklärte DUH-Sprecher Constantin Zerger gegenüber dem NDR in MV. Das Projekt werde offensichtlich nicht gebraucht und es sehe auch nicht so aus, als würde es rechtzeitig fertig werden. "Deshalb werden wir uns das jetzt genau anschauen und weitere rechtliche Schritte für diesen Abschnitt prüfen."