Rostock international: Migranten und Geflüchtete in der Hansestadt
Fast 20.000 Migranten leben heute in Rostock, viele von ihnen sind gut integriert, engagieren sich in Vereinen, zum Beispiel im Interkulturellen Zentrum. Dazu kommen gerade in jüngster Zeit viele, die vor Krieg und Gewalt geflüchtet sind - eine Herausforderung für die Stadt.
Anne Roloff spricht deutsch, englisch - und Körpersprache. Die Hauskoordinatorin im Rostocker Waldemarhof schmunzelt und versichert: "Das sind die wichtigsten Sprachen, die man hier braucht." Viele Vereine, organisiert von Menschen unterschiedlichster Nation, haben im Interkulturellen Zentrum der Stadt ihren Sitz. Das Problem: Seit es 1999 in eine ehemalige DDR-Kindertagesstätte in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt eingezogen ist, hat sich die Zahl der Migranten und Migrantinnen in Rostock verfünffacht. Immer mehr Vereine und Initiativen sind entstanden und brauchen Platz für ihre Arbeit. Der Waldemarhof ist allerdings zu klein geworden.
Petition: Geflüchtete in Rostock wollen mitreden
Und auch der Zustrom von Geflüchteten aus den Krisengebieten der Welt ist für Stadt und Landkreis Rostock nicht leicht zu händeln. Sammelunterkünfte und angemietete Wohnungen seien voll, wo es geht, werden neue geschaffen. Sogar Turnhallen mussten wieder gesperrt und in Notquartiere umgebaut werden. Ein Schritt, den Sozialsenator Steffen Bockhahn (parteilos) eigentlich unbedingt vermeiden wollte.
Für die neue Folge unseres Podcasts "Dorf Stadt Kreis" waren wir in einer der Sammelunterkünfte, um uns selbst ein Bild zu machen. Und wir haben mit Geflüchteten gesprochen, die in einer Petition an die Oberbürgermeisterin darum bitten, dass weniger über und mehr mit ihnen gesprochen wird. Der 36-jährige Alexander aus Russland ist einer von ihnen. Er sagt: "Wir sind kein Problem, wir möchten ein Teil der Gesellschaft werden. Wir kennen alle Probleme von innen und wir können auch unsere Vorschläge machen, wie man sie löst."
Interreligiöses Zentrum im Gespräch
Was tun, damit das Miteinander zwischen Juden, Christen, Muslimen - Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion gelingen kann? Darüber sprechen NDR Reporterin Katja Bülow und Podcast-Host Annette Ewen in der Folge "Rostock international - Migranten und Geflüchtete in der Hansestadt". Es geht darin um Perspektiven für Muslime in der Stadt, um die Idee, ein interreligiöses Zentrum zu errichten. Und es geht auch um die Frage, wie für die Vereine im Waldemarhof mehr Platz geschaffen werden könnte.