Roggentin bei Mirow: Bürger stimmen über Solarparks ab

Stand: 23.08.2023 13:12 Uhr

In Roggentin bei Mirow sollen auf 150 Hektar zwei Solarparks entstehen. Der Bürgermeister der Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte lässt darüber nun die Anwohner abstimmen.

Die Anwohner von Roggentin fürchten, dass ihr Dorf in Zukunft regelrecht von Solarpaneelen umzingelt wird. Diese Angst äußerten sie am Dienstag auf der Infoveranstaltung in einer Roggentiner Kindertagesstätte. Rund 60 Menschen versuchten, sich in den kleinen Gruppenraum zu drängen, einige mussten vor der Tür stehen bleiben und durch das Fenster mithören.

Bürgermeister: "Bürger müssen beteiligt werden"

Bei der Zusammenkunft wurde ein Votum gestartet: Jeder Einwohner kann nun abstimmen, ob er die Solaranlagen im Dorf will oder nicht. Die Gemeindevertretung habe diesen Weg gewählt, um die Bürger mitzunehmen und wolle sich auch an das Abstimmungsergebnis halten, so Bürgermeister Henry Tesch (CDU). "Wenn man eine Anlage von 150, 160 Hektar rings um ein kleines Dorf plant, müssen die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden", so Tesch gegenüber NDR 1 Radio MV.

Stimmen werden öffentlich ausgezählt

Bis Montag können alle Einwohner ab 16 Jahre ihre Stimme abgeben. Danach wird öffentlich ausgezählt. Das Ergebnis soll am Dienstag im Bauausschuss bekannt gegeben werden. Gesetzlich ist das Ergebnis zwar nicht bindend, die Gemeinde hat aber die Planungshoheit. Sollte es ein Nein zu den Solarparks geben, sind die Hürden, die Pläne doch noch umzusetzen, deutlich höher.

Weitere Informationen
Solarpark © picture alliance/chromorange Foto: adrian

Probleme beim Solarpark-Bau in MV - Bürgerbeteiligung als Schlüssel?

Investoren, die einen Solarpark bauen wollen, sollten die Bürger rechtzeitig mit einbeziehen, meint Energie-Experte Volker Quaschning. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.08.2023 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Polizist geht über den gesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © dpa Foto: Sebastian Kahnert

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg drohte in MV mit "Ereignissen"

Taleb A. lebte von 2011 bis 2016 in Stralsund. In einem Streit mit der Ärztekammer sprach der heute 50-Jährige damals schwere Drohungen aus. mehr