Rövershagen: Bahn baut Haltestelle für Karls Erlebnisdorf
Die Bahn baut in der Nähe von Rostock zwei neue Haltepunkte. Die Station für Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen soll schon im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Der Rostocker Ortsteil Wiethagen soll auch einen Haltepunkt erhalten.
Im Rostocker Umland kennen viele die volle Bundestraße 105 unweit der Ostseeküste. Um die Straße zu entlasten, soll es einfacher werden, mit der Bahn zu fahren. Ein neuer Haltepunkt soll schon im Frühjahr bei Karls Erlebnisdorf in der Nähe von Rövershagen fertig sein. Ähnliche Pläne gibt es auch schon seit Jahren in dem nahen Wiethagen. Doch der Ort in der Rostocker Heide muss noch auf eine eigene Station warten - bis 2027.
Bahn und Erlebnisdorf teilen sich Kosten
Der Bau einer Station für Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen war seit 2019 geplant, wurde aber durch Corona ausgebremst. Der Halt beim Erlebnisdorf ist Teil eines deutschlandweiten Bahnprojektes: die sogenannte Stationsoffensive. Die Bahn hat Tausende mögliche Orte für neue Haltestellen untersucht und Karls Erlebnisdorf dabei ausgewählt. Die Kosten für den Bau zwischen einer und drei Millionen Euro teilen sich die Bahn und das Unternehmen.
Entlastung für Gäste und Bundesstraße
Aus Sicht des Erlebnisdorfes in Rövershagen lohnt sich der Bau der Haltestelle. Karls zieht jedes Jahr rund 80.000 Gäste an. Laut der Pressesprecherin Nadja Schriever bräuchten Besucher nur noch 400 Meter zurücklegen. Bisher gehen Gäste 25 Minuten vom Haltepunkt in Rövershagen. Aber auch die B105 würde entlastet werden, wenn mehr Menschen auf die Bahn umsteigen.
Überzeugungsarbeit bei der Bahn
Der Rostocker Stadtteil Wiethagen in der Nähe von Gelbensande ist kein Teil der Stationsoffensive. Deshalb musste die Bahn zunächst einmal überzeugt werden, dass sich ein Stopp dort lohnt. Der Privatmann und Förster Jörg Harmuth setzt sich mit Unterstützung der Stadt Rostock schon lange für den Halt ein. Es sei aber gar nicht so einfach, abzuschätzen, wie viele Reisende überhaupt mit der Bahn nach Wiethagen fahren würden, sagt er. Auch die Finanzierung sei schwierig. Die Stadt Rostock müsste für die Station zahlen, würde aber dabei vom Land unterstützt. Eine Planungsvereinbarungen liegt seit November vor. Sie muss noch durch die Rostocker Bürgerschaft.
Naherholung mit der Bahn statt Auto
Wiethagen hat einige Naherholungsziele wie einen Entdeckerpfad für biologische Artenvielfalt. Auch der Köhlerhof vor Ort ist gut besucht, sagt Harmuth. Zudem erweitere sich in unmittelbarer Nähe auch der Ruheforst. Vor allem für ältere Menschen wäre die Bahn nach Wiethagen eine echte Alternative zum Auto.