Regenbogen AG prüft Rechtsmittel gegen Minister Backhaus
Die Regenbogen AG hat rechtliche Schritte gegen Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) angekündigt. Dieser hatte dem alten Pächter des Regenbogencamps bei Prerow Erpressung unterstellt.
Der Ferienanlagen-Betreiber Regenbogen AG will rechtlich gegen Äußerungen von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) vorgehen. "Wir nehmen nicht hin, als Mietnomaden denunziert zu werden. Wir nehmen auch den Vorwurf nicht hin, Erpresser genannt zu werden", begründete Regenbogen-Vorstand Patrick Voßhall am Mittwoch den Schritt. Man habe die Kanzlei des Medienrechtlers Matthias Prinz mandatiert, rechtliche Schritte gegen den Minister vorzubereiten.
Backhaus sieht Regenbogen AG als "schlechter Verlierer"
Damit haben sich die Fronten im Streit um den Zeltplatz Regenbogencamp bei Prerow auf dem Darß weiter verhärtet. Voßhall bezog sich auf Äußerungen aus einem Interview, das Backhaus am Montag dem NDR in MV gegeben hatte. Darin hatte der Minister gesagt, er lasse sich nicht erpressen. Den gekündigten Pächter, die Regenbogen AG, hatte er als einen "schlechten Verlierer" bezeichnet, der "mit der Angst der Dauercamper" sowie mit "fadenscheinigen" Argumenten arbeite, um die Flächen hinter dem Ostseestrand nicht aufgeben zu müssen.
Alter Regenbogencamp-Pächter beharrt auf altem Vertrag
Backhaus hatte erklärt, dass von knapp 30 Hektar Campingplatzfläche nur 0,3 Hektar der Regenbogen AG gehörten. Die Flächen in den Dünen gehörten der Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern. Der Pachtvertrag sei fristgerecht gekündigt worden. Ein schmales langgestrecktes Stück Wald hinter den Dünen habe das Land vor einigen Jahren vom Bund übernommen. Auch dafür habe die Regenbogen AG eine Kündigung erhalten. Die Regenbogen AG hingegen nimmt für sich in Anspruch, dass der Pachtvertrag für das Waldstück mit dem Bund bis 2042 geschlossen wurde und trotz des Eigentümerwechsels weiterhin gelte. Dem widersprach der Minister. Der Streit um die Waldfläche beschäftigt inzwischen die Gerichte.
Regenbogen AG räumt Investitionsstau ein
Voßhall wies für die Regenbogen AG den Vorwurf der Erpressung zurück. Da habe Backhaus offenbar eine falsche Wahrnehmung. Bereits bevor das Land einen neuen Pächter gesucht habe, habe sein Unternehmen darauf hingewiesen, dass die Vertragsverhältnisse für die verschiedenen Flächen des Regenbogencamps erst geklärt werden müssten. Die Regenbogen AG hatte das Gelände seit den 1990er-Jahren gepachtet. Voßhall räumte unterdessen einen Investitionsstau bei der Sanierung der Sanitäranlagen auf dem Platz ein. "Wir stehen seit 2017 bereit, große Summen in den Campingplatz in Prerow zu investieren und ihn zu einem echten Leuchtturmprojekt in Mecklenburg-Vorpommern zu machen, wie es andere Plätze von uns im Bundesland ja sind", sagte Voßhall. Vorher müssten sie aber hundertprozentige Sicherheit über die Besitzverhältnisse haben.