Campingplatz Prerow: Einigung mit Regenbogen AG gescheitert

Stand: 09.03.2024 16:20 Uhr

Das Tauziehen um den Zeltplatz "Regenbogencamp" bei Prerow geht in die nächste Runde. Das Umweltministerium und die Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV streiten sich mit den bisherigen Betreibern vor Gericht. Umweltminister Backhaus hatte die Regenbogen AG mit Mietnomaden verglichen und Verhandlungen eine gütliche Einigung für gescheitert erklärt.

Das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern befindet sich wegen des Campingplatzes Prerow im Rechtsstreit mit der Regenbogen AG. Die Stiftung Umwelt- und Naturschutz des Landes (StUN) hat die Regenbogen AG ebenso verklagt. Land und Stiftung sind Eigentümer der Flächen des Campingplatzes. Umweltminister Till Backhaus (SPD) sagte: "Der Versuch, eine Verhandlungslösung zu finden, ist leider zunächst gescheitert. Das heißt, am Ende werden Gerichte entscheiden müssen."

Betreiber will Fläche offenbar nicht räumen

Fakt sei, die Regenbogen AG habe keinen Pachtvertrag für die Flächen des Campingplatzes, die der Stiftung für Umwelt und Naturschutz gehörten, so Backhaus. Dennoch räume sie den Platz nicht und mache den Weg nicht frei für den neuen Betreiber, gegen den sie sich im Wettbewerb nicht hatte durchsetzen können. "Solches Verhalten kenne ich nur von Mietnomaden", sagte Backhaus. Gleichzeitig wolle die Regenbogen AG Mietverträge mit Stellplatznehmern abschließen und spiele mit der Angst der Dauercamper, ihren geliebten Platz zu verlieren.

Backhaus: "Dauercamper werden nicht im Regen stehengelassen"

Backhaus versprach, dass das Land und die StUN die Dauercamper in Prerow nicht im Regen stehen lassen werde. "Weder werden wir sie von ihren Stellplätzen vertreiben, noch werden wir Gebühren verlangen, wenn diese bereits an die Regenbogen AG überwiesen worden sind. Dieses Geld, auf das die Regenbogen AG keinen Anspruch hat, werden wir uns später von ihr auf juristischem Weg wiederholen", so Backhaus.

Regenbogen AG weist Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe des Umweltministers hat der Unternehmensvorstand der Regenbogen AG am Sonnabend zurückgewiesen. Unternehmenschef Marc Vosshall sagte in Wieck auf dem Darß am Rande einer Infoveranstaltung für die Dauercamper: Einen solchen Ton habe es bisher noch nicht gegeben. Er verwahrte sich gegen den Vergleich mit Mietnomaden. Seit 30 Jahren investiere die Regenbogen AG in den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, betreibe sechs Anlagen und sorge für Kaufkraft.

Dauercamper wollen bleiben

Mehr als 200 Dauercamper haben sich auf der Veranstaltung über den Stand der Dinge informiert. Sie wollen auf jeden Fall auf dem Platz bleiben, der Betreiber will alle rechtlichen Mittel ausschöpfen. Eine angebotene Übergangslösung, wonach es ein Jahr Aufschub geben könne, sei keine Alternative, hieß es.

Pachtvertrag Ende 2023 ausgelaufen

Der Pachtvertrag zwischen Land und Betreiber war am 31. Dezember vergangenen Jahres ausgelaufen. Dagegen wehrt sich die Regenbogen AG juristisch. Sie will den Campingplatz weiter betreiben und verschickte an Dauercamper bereits Stellplatzrechnungen für 2024. Nach eigenen Angaben will das Unternehmen den Campingbetrieb kurz vor Ostern wieder aufnehmen. Weil die Regenbogen AG die Fläche nicht freigibt, hatte das Land im Februar eine Räumungsklage eingereicht. 

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 09.03.2024 | 19:30 Uhr

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