Prozessauftakt geplatzt: Mutter soll ihrem Sohn Schulbesuch verboten haben
Ein Siebtklässler war seit Jahren nicht in seiner Schule in Grevesmühlen. Polizisten versuchten, den Jungen zur Schule zu bringen, durften die Wohnung jedoch nicht betreten.
In Wismar sollte sich am Freitag eine Frau vor dem Amtsgericht Wismar verantworten, weil sie ihren Sohn von der Schule ferngehalten haben soll. Der Junge soll seit Jahren auf seiner Schule in Grevesmühlen fehlen. Allerdings ist die Angeklagte am Morgen nicht zur Gerichtsverhandlung erschienen, auch die Polizei konnte die Frau nicht finden. Nun wird der Prozess in einigen Wochen neu angesetzt.
Mutter reagierte nicht auf Nachrichten der Schule
Der Junge müsste eigentlich in die siebte Klasse gehen, fehlt aber seit Jahren. Auf Kontaktaufnahmen der Schule habe die Mutter nicht reagiert. Wie ein Gerichtssprecher weiter sagte, beschäftigte sich das Jugendamt deshalb schon länger mit dem Fall.
Schulamt erstattete mehrfach Anzeige
Um die Schulpflicht zu erfüllen, hatten Polizeibeamte versucht, den Jungen von zu Hause abzuholen und zur Schule zu bringen. Sie durften aber die Wohnung nicht betreten. Das Schulamt in Schwerin hat daher mehrfach Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung gestellt. Insgesamt liegen neben der Anklage der Staatsanwaltschaft zwei Strafbefehle gegen die Mutter vor. Bildungsministerin Simone Oldenburg nannte den Fall eine "schreckliche Situation für das Kind."