Polizei durchsucht Büros des Rostocker "Trauerschwindlers"
Wegen des Verdachts des Betruges hat die Staatsanwaltschaft mehrere Geschäftsräume eines Bestatters aus der Region durchsuchen lassen.
Die Staatsanwaltschaft hat mehrere Büros und Grundstücke eines Bestatters aus der Region Rostock durchsuchen lassen. Der 49-jährige Mann und zwei seiner Mitarbeiter stehen nach Angaben der Behörde im Verdacht, Kunden und Geschäftspartner über mehrere Monate hinweg betrogen zu haben. Über den Umfang des vermuteten Betruges wollte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft keine Angaben machen. Es seien in Rostock, Bentwisch, Teterow (Landkreis Rostock) und Plau am See (Ludwigslust-Parchim) umfangreiche Unterlagen und Datenträger sichergestellt worden, die ausgewertet werden müssen. Das könne mehrere Monate dauern.
Im Mai zu Haftstrafe verurteilt
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich beim Hauptverdächtigen um einen Bestatter, der im vergangenen Mai vom Amtsgericht Rostock wegen Betruges zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde. Der vorbestrafte Mann hatte laut Gericht Liebesbeziehungen zu drei Frauen unterhalten und sich von ihnen insgesamt knapp 200.000 Euro geliehen. Zwei der drei Frauen hatte er als Kundinnen seines Bestattungsinstituts kennengelernt. Laut Gericht konnten die Frauen davon ausgehen, das Geld zeitnah zurückzuerhalten, es aber nicht bekommen. Der Prozess hatte aufgrund der ARD-Dokumentation "Der Trauerschwindler" bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Das Urteil gegen den Bestatter ist noch nicht rechtskräftig. Sein Verteidiger hat Revision eingelegt.