Pasewalk: Störungen bei Demo gegen Rechtsextremismus
In Pasewalk haben am Montagabend nach Polizeiangaben etwa 100 Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Aus kleineren Gruppen heraus kam es zu mehrfachen Störungen.
Die Polizei musste einige Male eingreifen, um den Ablauf der Demonstration zu schützen. So verschaffte sich ein Störer Zutritt zur Bühne und versuchte, das Mikrofon zu ergreifen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte des Polizeihauptrevieres Pasewalk habe der Störer dann nicht mehr festgestellt werden können, hieß es.
Körperlicher Angriff und rechtsradikale Parole
Im Anschluss riss ein weiterer Mann einem Demo-Teilnehmer eine Fahne weg und flüchtete damit. Beim Versuch, sich die Fahne zurückzuholen, wurde der Demonstrierende von einem anderen Unbekannten geschubst und dabei verletzt. Ein anderer Mann rief eine rechtsradikale Parole. Seine Identität konnte von der Polizei festgestellt werden. Gegen den 35-jährigen Deutschen aus der Region wurde Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet.
Landrat verurteilt die Störungen
Organisiert hatte die Aktion auf dem Marktplatz das Bündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!". Vorpommern-Greifswalds Landrat Michael Sack (CDU) verurteilte die Störungen: "Diese waren vollkommen fehl am Platz und sind kein hinnehmbares Mittel der politischen Meinungsäußerung". Auch Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD), die auf der Kundgebung eine Rede gehalten hatte, kritisierte die Vorfälle: "Es ist nicht schön, dass die Versammlung gestört wurde. Es zeigt aber, dass es notwendig ist, sich für Demokratie und Toleranz einzusetzen und in die Auseinandersetzung zu gehen."