Weitere Demos gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen
Seit Wochen gehen Tausende Menschen in großen und kleineren Städten Niedersachsens auf die Straße, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren - zuletzt unter anderem in Braunschweig.
An einer Demonstration gegen Rechtsextremismus haben am Samstag in Braunschweig nach Polizeiangaben bis zu 2.000 Menschen teilgenommen. Zu dem Sternmarsch und der Kundgebung unter dem Motto "Eine solidarische Stadt für eine solidarische Welt" hatte das Braunschweiger Bündnis gegen Rechts aufgerufen. Die Veranstaltung sei ohne Zwischenfälle verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei.
6.000 auf der Kundgebung in Oldenburg
Am Wochenende zuvor hatte etwa in Oldenburg ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und anderen Organisationen zu einer Demonstration am Sonntag aufgerufen. Rund 6.000 Menschen gingen nach Angaben der Polizei dort gegen demokratiefeindliche und rechtsextremistische Kräfte auf die Straße. In Celle und Bad Zwischenahn zeigten am Sonntag jeweils etwa 600 Bürgerinnen und Bürger Flagge gegen Rechtspopulismus, in Tostedt im Landkreis Harburg waren es laut Polizei rund 400. Am Samstag stiegen unerschrockene Winterschwimmer für die Demokratie in die Nordsee, um ein paar Züge zu schwimmen. Hintergrund der bundesweiten Demo-Welle seit Mitte Januar ist ein Bericht des Netzwerks "Correctiv" über ein Treffen von einigen AfD- und CDU-Politikern mit Rechtsextremen und Unternehmern, bei dem über die massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen worden sein soll.
Anstehende Demos gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen
Die folgende Liste gibt eine Übersicht über weitere geplante Aktionen, dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
- Cuxhaven: Am Samstag, 9. März, ist auf dem Ritzebütteler Marktplatz eine Demo geplant.
- Zeven: Am Samstag, 9. März, ist ab 11 Uhr auf dem Vitusplatz eine Demo geplant.
Karte: Hier sind Demos gegen Rechtsextremismus geplant
Mehr als 100 Demos gegen Rechtsextremismus
Allein im Zeitraum zwischen dem 15. und dem 28. Januar gab es nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums rund 100 Kundgebungen in Niedersachsen. "Von der Nordseeküste bis zum Teutoburger Wald, von der niederländischen Grenze bis zum Harz: Überall in Niedersachsen stehen Menschen auf und gehen für den Erhalt unserer Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße", sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD). "Das ist ein starkes und deutlich sichtbares Zeichen für all diejenigen, die unsere Demokratie unterwandern wollen und Hass und Hetze verbreiten."
6.000 Menschen bei Demo in Wolfsburg
Am 18. Februar demonstrierten in Wolfsburg laut Polizei rund 6.000 Menschen unter dem Motto "Für Demokratie und Zusammenhalt". Aufgerufen zu der Demo hatte unter anderem der VW-Konzern. In ganz Deutschland gingen derzeit Menschen auf die Straße, sagte Konzernchef Oliver Blume in seiner Rede - "für unsere Demokratie, für Freiheit, für unsere Werte, Toleranz, Menschenwürde, Weltoffenheit. Heute setzen wir hier in Wolfsburg gemeinsam dieses Zeichen". Demokratie und Freiheit seien keine Selbstverständlichkeit. "Es liegt an uns, diese Werte zu verteidigen." Gerade für Volkswagen als Weltkonzern mit Standorten in mehr als 150 Ländern sei es wichtig, hier Stellung zu beziehen, sagte Blume. "Wir sind eine Familie. Und eine Familie funktioniert eben nur, wenn wir dort für unsere Werte einstehen." Das wolle VW als Wirtschaftsunternehmen gemeinsam mit den Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern demonstrieren.