Nahverkehr: Warnstreiks in MV gehen weiter
Busse und Bahnen fahren kaum: In MV kommt es erneut zu massiven Warnstreiks. Die Gewerkschaft ver.di hat zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen.
In Mecklenburg-Vorpommern kommt es weiterhin zu Warnstreiks. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr erneut zum Arbeitskampf auf. Hintergrund sind festgefahrene Tarifverhandlungen. Der öffentliche Nahverkehr im Land, für den die Gewerkschaft das Scheitern der Verhandlungen erklärt hat, ist weiterhin von Warnstreiks betroffen. Die Warnstreiks sollen auch heute fortgesetzt werden. Zudem sind weitere Streiks für den 17., 18. und 19. März angekündigt. In dieser Zeit führt ver.di eine Urabstimmung über unbefristete Streiks durch.
Landesweite Kundgebung in Rostock
Ein zentraler Schwerpunkt der Proteste war Rostock. Dort hatten sich 1.500 Menschen auf dem Neuen Markt zu einer landesweiten Kundgebung mit Demonstrationszug zusammengefunden. In Rostock standen während der Veranstaltung sämtliche Busse und Straßenbahnen der RSAG still. Auch das kommunale Busunternehmen Rebus im Landkreis Rostock wird bestreikt. Trotz des Arbeitskampfes will Rebus sicherstellen, dass einige Strecken weiterhin befahren werden. Die RSAG hat ebenfalls angekündigt, auf einzelnen Strecken Busse und Bahnen fahren zu lassen.
Ausfälle und Sonntagsfahrpläne in der Region
In Schwerin fahren weiterhin keine Busse und Straßenbahnen. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat die Verkehrsgesellschaft alle regulären Busverbindungen gestrichen, da sich ein Großteil der Fahrer am Streik beteiligt. In Nordwestmecklenburg stellt der Anbieter NahBus den Sonntagsfahrplan um, sodass nur einzelne Linien fahren. In Greifswald fallen sämtliche Busverbindungen aus, einschließlich des Schülerverkehrs, während auf Rügen nur wenige Linien nach Sonntagsfahrplan verkehren. In Stralsund und der Region Vorpommern-Rügen kommt es ebenfalls zu massiven Einschränkungen. Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald hingegen geht derzeit von keiner Streikbeteiligung aus. Auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte müssen sich Fahrgäste auf erhebliche Ausfälle im Busverkehr einstellen. Wegen des Streiks fallen auch einige Fahrten der Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft, kurz MVVG, aus. Laut dem Geschäftsführer gibt es auch in Röbel und Friedland Auswirkungen. Im Linienbetrieb in allen anderen Städten der Region gebe es derzeit keine Ausfälle.
Forderung von ver.di
Die Gewerkschaft fordert für den öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zudem verlangt sie höhere Zuschläge für Schichtarbeit sowie drei zusätzliche freie Tage. Für den öffentlichen Nahverkehr fordert ver.di eine Gehaltserhöhung von 430 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Arbeitgeberverbände kritisieren die Maßnahmen als unverhältnismäßig und betonen, dass bereits ein verbessertes Angebot vorgelegt wurde.
Angebot der Arbeitgeber
Demnach sollen die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Januar 2025 2,5 Prozent mehr Gehalt bekommen. Zum 1. Dezember 2025 bis 2027 sollen die Gehälter erneut um jeweils 2,5 Prozent steigen. Ein Fahrer in Mecklenburg-Vorpommern verdient laut des kommunalen Arbeitgeberverbandes einschließlich Zulagen durchschnittlich 3.600 Euro brutto pro Monat.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Rostock
Landkreis Vorpommern-Greifswald
Landkreis Nordwestmecklenburg
Landkreis Vorpommern-Rügen
Landkreis Ludwigslust-Parchim
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
