OB-Wahl Schwerin: Die Hochburgen von Badenschier und Holm

Stand: 05.06.2023 08:30 Uhr

Der erste Wahlgang bei der OB-Wahl in Schwerin war über das gesamte Stadtgebiet verteilt vor allem eine Entscheidung zwischen Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD). In einigen Wahlbezirken erreichte Thomas Tweer den zweiten Platz bei den Stimmenanteilen.

In 37 Wahlbezirken von Schwerin bekam Amtsinhaber Rico Badenschier die prozentual meisten Stimmen, in zwölf Wahlbezirken bekam Leif-Erik Holm den größten Stimmenanteil. Den größten Vorsprung mit 22,9 Punkten erzielte Holm im Bezirk Mueßer Holz V: Holm erhielt 52,4 Prozent der Stimmen, Badenschier 29,5. In diesem Wahlbezirk erzielte Holm das für ihn beste Ergebnis. Für Badenschier ist es das stadtweit schlechteste Ergebnis. Die Wahlbeteiligung lag hier am niedrigsten bei 18,6 Prozent.

Hochburg für Leif-Erik Holm: Mueßer Holz

Im Mueßer Holz erzielte Holm weitere persönliche Bestwerte weit über 40 Prozent. Holms Vorsprung reicht hier von acht bis 14 Prozentpunkte. Nur im Bezirk Mueßer Holz IV lag er bei 33,3 Prozent und damit hinter Rico Badenschier (40,8 Prozent). AfD-Mann Holm bekam auch in anderen Stadtbereichen die meisten Stimmen. Dort ist der Vorsprung aber nicht so deutlich: In Krebsförden lag er mit 3,5 bis 4,8 Punkten vor Badenschier, ebenso in Teilen von Friedrichsthal und in Lankow I. Ebenfalls groß ist Holms Vorsprung in Görries mit 11,5 Prozentpunkte vor Badenschier (29,3 Prozent).

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Das beste Ergebnis für den Amtsinhaber gab es im Wahlbezirk Schelfstadt II mit 48,7 Prozent der Stimmen für Rico Badenschier. Im Bezirk Schelfstadt I war Badenschier ebenfalls sehr erfolgreich: 47,2 Prozent stimmten hier für den Sozialdemokraten. Das drittbeste Ergebnis für den Verwaltungschef gab es in der Werdervorstadt im Wahlbezirk II mit 44,9 Prozent. Dort, wo sein Herausforderer Holm punkten konnte, in großen Teilen vom Mueßer Holz, gab es für Badenschier die schlechtesten Teilergebnisse mit um die 30 Prozent.

Briefwähler: Badenschier vorn

Bei Briefwählern in Schwerin lag Badenschier unangefochten vorn. In allen 20 Briefwahlbezirken bekam der Sozialdemokrat die mit Abstand meisten Stimmen zwischen 36,9 und 51,6 Prozent. Kein anderer Kandidat war bei dieser Wählergruppe erfolgreicher. AfD-Mann Holm fuhr hier viele für ihn besonders geringe Anteile ein. Sie lagen zwischen 12,3 und 25 Prozent. Vergleichsweise viele Briefwähler haben sich stattdessen für Thomas Tweer, der von CDU, FDP und UB unterstützt wurde, entschieden.

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Tweer liegt in einigen Wahlbezirken vor Holm

Thomas Tweer hat zudem in einigen Wahlbezirken Leif-Erik Holm den zweiten Platz abgenommen. In vier von 59 Bezirken lag er ein paar Prozentpunkte vor Holm: in den Wahlbezirken Altstadt I, Schelfstadt I, Ostorf I und in Mueß. Hier erzielte Tweer sein persönlich bestes Ergebnis mit 26,2 Prozent der Stimmen, Badenschier lag aber mit 41 Prozent viel weiter vorn.

Die Schweriner OB-Wahl war eine Entscheidung zwischen Badenschier und Holm, alle anderen Kandidaten und die Kandidatin spielten keine Rolle. Daniel Trepsdorf von den Linken seine besten Werte im Bezirk Paulsstadt III (13,2 Prozent) und sein schlechtestes Ergebnis in Lankow VI (2,6 Prozent). Selbst von Trepsdorfs guten Werten ist die Grünen-Kandidatin Regina Dorfmann weit entfernt. Auch für sie war Paulsstadt III die relative Hochburg – mit 7,8 Prozent der Stimmen. 0,6 Prozent in Mueßer Holz II bedeuten für sie das schlechteste Ergebnis.

Martin Steinitz, der von der ASK unterstützt wurde, bekam die mit Abstand wenigsten Stimmen. In zwei Bezirken sogar keine einzige. Der für ihn erfolgreichste Wahlbezirk war mit einem Anteil von 4,9 Prozent Paulsstadt V.

Entscheidend für das Wahlergebnis ist aber unter dem Strich das stadtweite Ergebnis für die Landeshauptstadt. Badenschier und Holm treten zur Stichwahl am 18. Juni 2023 an. Zwischen dem Abschneiden der Kandidatinnen und der Kandidatin einerseits und der Wahlbeteiligung andererseits im ersten Wahlgang könnte es einen Zusammenhang geben.

Wahlbeteiligung: Schwerin Wickendorf vorn, Mueßer Holz hinten

50,6 Prozent der Wahlberechtigten haben im ersten Wahlgang ihr Wahlrecht genutzt. 39.558 Wählerinnen und Wähler haben über den Posten des Verwaltungschefs entschieden. 11.817 haben Briefwahl genutzt. Das waren knapp 30 Prozent.

In den 59 Wahlbezirken war die Wahlbeteiligung am Sonntag sehr unterschiedlich. In zwei Wahlbezirken im Mueßer Holz war die Beteiligung stadtweit am niedrigsten: In Mueßer Holz I und V lag sie bei jeweils 18,6 Prozent. Das bedeutet: 81,4 Prozent der Wahlberechtigten sind nicht im Wahllokal gewesen. Auch in den anderen Bezirken im Stadtteil Mueßer Holz lagen die Werte niedrig und reichten von 21,2 bis 24 Prozent. Einen ähnlichen Wert gab es auch im Wahlbezirk Lankow I mit 22,1 Prozent. Zu diesem Bezirk gehören die Flensburger, die Grevesmühlener, die Husumer, die Ratzeburger und die Schleswiger Straße.

Die höchste Wahlbeteiligung gab es bei der Oberbürgermeisterwahl in Schwerin im ersten Wahlgang in Wickendorf (56,5 Prozent), im Bezirk Altstadt II mit 53,2 Prozent und im Wahlbezirk Lankow VI (50,8 Prozent).

 

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