OB-Wahl in Schwerin: Badenschier und Holm in Stichwahl am 18. Juni
Bei der OB-Wahl in Schwerin konnten am Sonntag Amtsinhaber Badenschier (SPD) und AfD-Herausforderer Holm die meisten Stimmen auf sich vereinen. Damit steht erstmals ein AfD-Politiker in einer Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten einer Landeshauptstadt. Die Stichwahl ist am 18. Juni.
Rico Badenschier (SPD) oder Leif-Erik Holm (AfD)? Zwischen diesen beiden Kandidaten können sich rund 79.000 wahlberechtigte Schweriner entscheiden, wenn am 18. Juni in der OB-Stichwahl der neue Verwaltungschef in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns bestimmt wird. Den ersten Wahlgang entschied Badenschier nach dem vorläufigen Ergebnis mit 42,0 Prozent der Stimmen für sich. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Holm, der gebürtiger Schweriner ist, kam auf 27,4 Prozent und verwies den von CDU, FDP und Unbhängigen Bürgern unterstützten Thomas Tweer mit 17,1 Prozent auf den dritten Platz. Die übrigen drei Kandidaten waren chancenlos. Daniel Trepsdorf (Linke) kam auf 8,9 Prozent, dahinter lagen Regina Dorfmann (Grüne/2,8) und Martin Steinitz (ASK/1,9)
Badenschier: Schwerin soll "in guten Händen bleiben"
"Ich bin sehr zufrieden", sagte Badenschier bei NDR MV Live. "Ich stehe hier eher für einen ruhigen Kurs. Das Wichtigste ist, dass wir hier gut zusammenleben." Der Amtsinhaber kündigte an, in der Zeit bis zur Stichwahl zu versuchen, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. "Ich werde auch natürlich die Wählerinnen und Wähler der anderen Wählergruppen anzusprechen versuchen, damit wir gemeinsam dafür sorgen, dass Schwerin in guten Händen bleibt."
Holm: "Die Leute machen sich richtig Sorgen um ihre Stadt"
Auch Herausforderer Holm zeigte sich mit dem Wahlausgang zufrieden. "Wir haben unser erstes Ziel erreicht, die Stichwahl zu erreichen und jetzt werden wir zwei Wochen nochmal richtig ranklotzen und dann auch hoffentlich die Stichwahl für uns entscheiden", sagte Holm dem NDR in MV. "Wir haben an jedem Infostand bei jeder Veranstaltung gemerkt: Die Leute machen sich richtig Sorgen um ihre Stadt." Es gehe nicht um die kleinen Themen, sondern es gehe um große Themen wie Sicherheit und Gewaltkriminalität. Diese würden von Badenschier negiert.
Wahlbeteiligung liegt bei 50,6 Prozent
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Stadt bei 50,6 Prozent. Bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2016 hatten beim ersten Wahlgang noch 64 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben - gleichzeitig fand aber auch die Landtagswahl statt. Bei der anschließenden Stichwahl zwei Wochen später fiel die Wahlbeteiligung um gut 20 auf rund 43 Prozent. Nach Angaben von Wahlleiter Bernd Nottebaum hatten mehr als 13.150 Wähler die Briefwahl beantragt. Das sind 16,7 Prozent der Wahlberechtigten. Nottebaum sprach bei NDR MV Live von einem ruhigen, reibungslosen Ablauf der Wahl.