NordOstLink: Bodenuntersuchungen für neue Stromtrasse

Stand: 21.03.2025 05:02 Uhr

Westlich von Schwerin laufen die Vorbereitungen für ein riesiges Energie-Projekt. Hier soll NordOstLink verlegt werden - eine Stromverbindung von den Windparks in der Nordsee Richtung Süddeutschland. Der genaue Verlauf der Erdkabel wird gerade festgelegt.

Bei den Vorbereitungen wird auch auf Schätze im Boden Rücksicht genommen. Und dabei helfen Archäologen. Mit einem Quad ziehen die Experten etwas hinter sich her, das an einen Streitwagen aus dem alten Rom erinnert, eine Konstruktion aus weißen Stangen. An diesen Stangen sind Sensoren montiert, mit deren Hilfe Geophysiker eine Art Röntgenbild des Bodens erstellen. Schwarze Schattierungen zeigen, wo vielleicht Feuerstellen und Mauern waren, wo Findlinge im Erdreich liegen oder manchmal auch einfach wo ein Mähdrescher ein Metallstück verloren hat. Die gewonnenen Daten werden gemeinsam mit Experten vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege ausgewertet.

Auf der Suche nach unbekannten Bodendenkmälern

Es gibt einen Grund, warum die Geophysiker auf einem Feld zwischen Pokrent und Neuendorf auf Suche gehen. "Hier ist ein Bodendenkmal und die Trasse wurde daran vorbeigeführt. Wir schauen, ob Fundamente in den Bereich der Trasse reinreichen", sagt Archäologin Jessica Meyer. Von den insgesamt rund 190 Kilometern, die der sogenannte NordOstLink lang ist, müssen etwa ein Drittel auf diese Art untersucht werden. Sollten im Boden tatsächlich archäologische Schätze schlummern, gibt es für den Auftraggeber 50Hertz mehrere Möglichkeiten, sagt Projektleiter Tom Gorski. "Die Trasse kann verlegt werden, wir können es bergen und konservieren oder es unterqueren - aber das entscheiden wir mit dem Landesamt."

Zu diesen archäologischen kommen weitere Voruntersuchungen dazu - unter anderem zur Wärmeleitfähigkeit des Bodens, zum Baugrund sowie zu Tieren und Pflanzen an der Trasse. Der Verlauf derselben - aktuell ist es noch ein kilometerbreiter Korridor - wird immer weiter verfeinert. In etwa einem Jahr soll er dann im Detail feststehen.

Weitere Informationen
Ein Windpark befindet sich im Meer. © Zoonar Foto: Fokke Baarssen

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Eine Hochspannungsleitung, der sogenannte NordOstLink, soll spätestens 2032 in Betrieb gehen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.03.2025 | 19:30 Uhr

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Energie

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