Neugier und Neuheiten: Positive Zwischenbilanz für MV auf Grüner Woche
Auf der Grünen Woche in Berlin wollen kleinere Unternehmen bekannter werden, Hotels und regionale Tourismusverbände neue Urlauber ins Land locken. Nach den ersten Tagen ziehen sie eine positive Bilanz - auch wenn weniger verkauft wird als in den Jahren zuvor.
Fischbrötchen von der Müritz, Speckmarmelade aus Greifswald und Lupinenkaffee aus Altenpleen (Landkreis Vorpommern-Rügen): Am ersten Messewochenende der Grünen Woche in Berlin sind Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern gefragt bei den Besucherinnen und Besuchern. Bäckermeister Hannes Behrens aus Plau am See (Landkreis Ludwigslust-Parchim) etwa musste immer wieder sein Algenbrot nachbacken. Rund 500 hat er am ersten Messewochenende verkauft. "Sehr aufregend, muss ich sagen. Viel Turbulenz, aber auch überraschend gut - die Stimmung ist mega, die Aussteller haben Bock, die Gäste machen mit", so das vorläufige Fazit des Bäckermeisters.
Kreative Energie und Neuschöpfungen
Mit der Fülle an Händlerinnen und Händlern sowie regionalen Produkten ist die Grüne Woche auch ein Nährboden für neue Ideen. So hat Behrens gemeinsam mit seinen Messe-Nachbarn, dem Landesimkverband und Jungunternehmer Robert von Leesen von Nööt Tied aus Raben-Steinfeld (Landkreis Ludwigslust-Parchim), ein Honig-Nuss-Brot gebacken. Die Nuss-Komponente lieferte von Leesen, der an seinem Stand Müsli aus Nüssen und Saaten anbietet. "Ich hab' Honig probiert, ich hab' die Nussmischung probiert und wir haben einfach den Sack zugemacht. Das werde ich auf jeden Fall beibehalten", freut sich Behrens.
Rund 36.000 Besucher an einem Tag
Von den insgesamt 74 Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich auf der Grünen Woche präsentieren, ziehen viele eine positive Zwischenbilanz: Die Gäste würden fleißig probieren und seien neugierig. Alleine am Sonntag waren laut Messeleitung geschätzte 36.000 Menschen in der MV-Halle. Lediglich im Kaufverhalten seien die Menschen zurückhaltender als in den vergangenen Jahren.
Groß rauskommen: Messe als Kontaktbörse
Es geht jedoch um mehr als nur den Verkauf: Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) betonte, die Grüne Woche sei auch ein wichtiger Testmarkt für die vielen kleinen Manufakturen und Unternehmen des Landes. In Berlin würden sie neue Kundinnen und Kunden dauerhaft für sich gewinnen. Das bestätigt auch Ivonne Kostross von der Senfmühle Schlemmin (Landkreis Vorpommern-Rügen). Sie bietet eigene Senfkreationen im Glas an. "Es war tatsächlich eine größere Lebensmittelkette hier und die haben angefragt. Jetzt werden wir mal gucken, ob wir das weiter ausbauen können", so Kostross. Allerdings hätten diverse Auflagen wie etwa die Zertifizierung ihrer Produkte bundesweite Kooperationen schon mehrfach verhindert. Chancen auf eine neue Zusammenarbeit hat Kostross noch bis Sonntag, den 26. Januar. Dann endet die Messe in Berlin.