Nahverkehr Schwerin: Einigung im Tarifstreit erzielt
Der Tarifstreit im Nahverkehr Schwerin ist beigelegt. Beide Seiten erzielten nach ver.di-Angaben ein Ergebnis. Der Sonnabendmorgen begonnene dritte Warnstreik endet deshalb vorzeitig.
Seit Sonnabendmorgen um 3.30 Uhr fuhren in Schwerin weder Busse noch Straßenbahnen. Der Warnstreik sollte nach Angaben der Gewerkschaft ver.di ursprünglich bis Montag um 4 Uhr laufen. Nun konnte aber nach Angaben des ver.di-Verhandlungsführers eine Einigung im seit Wochen andauernden Tarifkonflikt erzielt werden, sodass am verkaufsoffenen Sonntag in der Landeshauptstadt mit keinen Ausfällen mehr zu rechnen ist. Auch in der Vorweihnachtszeit dürfte es demnach keine weiteren Einschränkungen mehr geben.
Verhandlungsrunde brachte "tragfähige Lösung"
Das Angebot stelle zwar einen Kompromiss dar, man habe sich aber auf eine "tragfähige Lösung" einigen können, sagte Christian Manke von ver.di: "Das Tarifergebnis bildet substanziell den Abschluss im öffentlichen Dienst ab und stellt sicher, dass die Beschäftigten des Nahverkehr Schwerin etwas beruhigter in Zukunft schauen können." Der Kompromiss sei für beide Seiten schmerzhaft gewesen, meinte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD). Die Stadt Schwerin kostet die Einigung rund 600.000 Euro mehr als für 2024 eingeplant waren.
Die Tarifeinigung sieht vor, dass die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2024 eine monatliche Inflationsprämie in Höhe von 300 Euro erhalten. Ab Juli steigt dann der Stundenlohn um 2,20 Euro. Der Nahverkehr Schwerin hatte ein Lohnplus von acht Prozent mit einer Laufzeit von 20 Monaten angeboten. Ver.di wollte aber keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern für alle Mitarbeitenden 3,60 Euro mehr pro Stunde.
Der Nahverkehr gehört über die Stadtwerke zu fast 100 Prozent der Stadt. Pro Jahr nutzen fast zwölf Millionen Fahrgäste Busse und Straßenbahnen in Schwerin.