Schweriner Nahverkehr wird am Dienstag bestreikt
Kunden des Nahverkehrs in Schwerin (NVS) mussten sich bereits von Sonnabend- bis Sonntagmorgen vier Uhr Alternativen suchen. Auch für Dienstag hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des NVS zu einem Warnstreik aufgerufen.
Auch am kommenden Dienstag werde von 16 Uhr an in der Landeshauptstadt nichts mehr gehen. Der zweite Warnstreik soll dann bis Mittwochmorgen vier Uhr gehen. Durch die Warnstreiks kann es laut NVS im Stadtgebiet Schwerin erneut zu erheblichen Ausfällen im ÖPNV kommen.
Tarifverhandlungen bislang gescheitert
Der Grund für den Warnstreik sind die gescheiterten Tarifverhandlungen. Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 3,60 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Verhandlungsführer Christian Manke sagte: "Der Warnstreik ist erforderlich, weil unsere Bemühungen bisher erfolglos waren, eine Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen. Wir erhöhen jetzt den Druck. Es soll sichergestellt werden, dass auch weiterhin Arbeitsplätze mit guten tariflichen Bedingungen in der Region Schwerin gesichert sind".
Unverständnis bei der NVS
Die Geschäftsführung des Nahverkehrs Schwerin zeigte sich geschockt über den Streikaufruf von ver.di. Auf der Internetseite der NVS heißt es: "Für die nächste Woche ist eine weitere Verhandlungsrunde in gemeinsamer Abstimmung angesetzt worden. Wir haben bereits ein erstes Angebot unterbreitet, welches weit über allen bis dahin verhandelten Tarifabschlüssen liegt. Der Streik in einer laufenden Verhandlungsphase stößt deshalb auf unser Unverständnis." Die NVS hatte sechs Prozent mehr Lohn ab Mai 2024 sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 900 Euro angeboten.
Nahverkehr Schwerin erzielt keine Gewinne
Laut der Stadt Schwerin finanziert sich der Nahverkehr zum Teil aus den Ticketeinnahmen- aber auch aus Zuschüssen der Stadt. Das kommunale Unternehmen sei nicht darauf ausgelegt Gewinn zu erzielen. Noch unklar ist, inwieweit die von der Stadt verhängte Haushaltssperre Einfluss auf den Gehaltsstreit hat. Nach Angaben des Nahverkehrs Schwerin würden die Forderungen von ver.di mehr als zwei Millionen Euro pro Jahr kosten. Dieses Geld sei nicht da, so der Nahverkehr.