Nach Unfallflucht auf Rügen: Führerscheinentzug für Cabrio-Fahrer
Rund drei Monate nach einem schweren Unfall mit einem Cabrio auf Rügen ist dem Halter der Führerschein entzogen worden. Das Amtsgericht Stralsund folgte mit dieser Entscheidung dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Nach den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft haben sich die Hinweise verdichtet, dass der 47-jährige Halter des Cabrios zum Tatzeitpunkt auch am Steuer saß. Deswegen hat ihm das Amtsgericht Stralsund nun die Fahrerlaubnis entzogen - wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Die Entscheidung gilt bis zu einem möglichen Strafverfahren gegen den Mann, dann muss das Landgericht entscheiden, ob und wie lange der Führerschein entzogen bleibt. Dem Mann wird vorgeworfen, im August einen 13-jährigen Bremer Schüler in Prora absichtlich angefahren und dabei schwer verletzt zu haben. Ein DEKRA-Gutachten zum möglichen Tatfahrzeug steht den Angaben zufolge noch aus.
Junge aus Bremen fliegt mehrere Meter durch die Luft
Der Vorfall passierte in den Abendstunden des 14. August in Prora auf Rügen. Der Verdächtige soll in der Nähe der Jugendherberge in Prora den 13-Jährigen gezielt angefahren haben. Dieser sei mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden und musste mit dem Rettungshubschrauber schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Vorher hatte der Junge den Fahrer angeblich mit einer Geste provoziert. Augenzeugen berichteten, der Fahrer habe den Wagen gewendet, den 13-Jährigen frontal erfasst und sei dann geflüchtet. Der Junge war auf einer Klassenfahrt auf der Insel und mit anderen Schülern entlang der Straße unterwegs gewesen. Seine Klassenkameraden trugen den Verletzten rund 500 Meter weit zurück zur Jugendherberge.