Nach Erdbeben in Marokko: THW bereit für Rettungseinsatz
Nach dem schweren Erdbeben in Marokko, das über 2.000 Menschen das Leben gekostet hat, machen sich mehrere Hilfsorganisationen aus verschiedenen Bundesländern für einen möglichen Rettungseinsatz bereit - darunter auch zwei Spezialisten aus MV. Bisher gibt es aber kein offizielles Hilfeersuchen aus Marokko.
Weil Marokko weiterhin nicht offiziell um Hilfe gebeten hat, seien die Helferinnen und Helfer, die seit Sonnabend am Flughafen Köln-Bonn bereit standen, jetzt wieder in ihre Ortsverbände zurückgereist, teilt das THW mit. Unter den 50 Helfern aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind auch zwei Spezialisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie kommen aus Rostock und Wismar.
Vorerst kein THW-Einsatz in Marokko
Da das Innenministerium den Abflug erst freigeben kann, wenn es ein Hilfeersuchen gibt, wird es vorerst keinen Einsatz vom THW in Marokko geben. Weder das THW noch die Bundesregierung haben sich bislang dazu geäußert, warum Marokko das Angebot nicht angenommen hat. Zwischenzeitlich habe sich auch das Zeitfenster fast geschlossen, in dem die Wahrscheinlichkeit groß sei, noch Menschen lebend unter Trümmern zu bergen. Zunächst habe das THW bei der Aufstellung die Priorität auf medizinische Hilfe und Suchtrupps gelegt, erklärt THW-Sprecher Henning Zanetti. Auch mehrere Spürhunde waren dabei. Die Zahl der Toten im Erdbebengebiet ist derweil auf über 2.000 gestiegen. Unter den Trümmern der eingestürzten Häuser werden aber immer noch Überlebende vermutet. Wäre die Anforderung aus Marokko gekommen, hätten die Einsatzkräfte nach dem Eintreffen eines Flugzeuges und der Beladung der Maschine innerhalb von zwei bis drei Stunden los fliegen können.
Auch andere Hilfsorganisationen sind bereit
Auch Einsatzkräfte der Hilfsorganisation "I.S.A.R. Germany" und der "Bundesverband Rettungshunde" sind weiterhin in Alarmbereitschaft. Etwa 40 bis 50 Einsatzkräfte, Bergungsspezialisten und medizinisches Personal "sind von unserer Seite startklar", so ein Sprecher. Im Zentrallager der beiden Hilfsorganisationen in Hünxe (Nordrhein-Westfalen) habe man schon die nötige Ausrüstung zusammen gestellt, betont der Sprecher weiter.
Ortungs- und Bergungstechnik unter den Hilfsmitteln
Wie auch beim THW sind unter den Hilfsmitteln große Zelte, Ortungs- und Bergungstechnik sowie medizinische Ausrüstung. Und auch das Hilfswerk "Action Medeor" befindet sich in den Vorbereitungen. Wie die Organisation mitteilte, werden in einem ersten Schritt 30.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Laut der Aktion "Deutschland hilft" ist außerdem die Organisation "Care International" vor Ort aktiv und plant humanitäre Hilfsmaßnahmen.