#NDRfragt: Angst vor Altersarmut in Mecklenburg-Vorpommern
Mehr als 20.000 Menschen haben sich zum Thema der Altersarmut bei der #NDRfragt-Befragung geäußert. Das Ergebnis: Unsicherheit bei den Menschen, die ihre Rente noch vor sich haben. Dabei treibt Frauen die Sorge stärker um als Männer - und den Osten mehr als den Westen.
Bei der nicht-repräsentativen Befragung von #NDRfragt ging es um das Thema: Reicht die Rente? Dabei kam heraus, dass ein Großteil der Befragten in Norddeutschland davon ausgeht, ihren Lebensstandard im Ruhestand nicht halten zu können. Im Schnitt landen laut den aktuellsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung 1.543 Euro bei Männern und 1.173 Euro bei Frauen auf dem Konto. Für viele Menschen ist das gerade vor dem Hintergrund der Preissteigerungen von Lebensmitteln, Wohnen und Co. zu wenig. Etwa zwei Drittel der Befragten, die noch nicht in Rente gegangen sind, befürchten, später im Ruhestand arm zu sein.
Berechtigte Sorge, aber keine Panik
In Mecklenburg-Vorpommern sehen sich mehr Rentner als arm an als in den restlichen Bundesländern. Dort sind es etwa ein Fünftel der Rentner, hierzulande mehr als ein Viertel - außerdem falle die Rente hier im Vergleich häufiger niedriger aus als erwartet. Der Soziologe Kai Brauer von der Universität Neubrandenburg begründet das bei NDR MV Live unter anderem so: "Wir wissen, dass wir gerade in Ostdeutschland und auch nach 1990 starke Arbeitslosigkeit hatten und das wirkt sich jetzt aus. Die Kohorten (Jahrgänge, Anm. d. Red.) kommen jetzt in den Rentenbezug und haben geringe Renten. Und dadurch entsteht ein Altersarmutsproblem." Laut Brauer gibt es auch teilweise berechtigte Sorgen im Bezug auf Altersarmut, allerdings sollte auch keine Panik geschürt werden, zum Beispiel von Versicherungsunternehmen.
Hilfsstrukturen gerade im ländlichen Bereich
Um der Altersarmut entgegenzuwirken, sieht Soziologe Brauer die Möglichkeit, beim Land "armutsmindernd" zu wirken. Sprich: Vereine unterstützen, Hilfsstrukturen gerade im ländlichen Bereich verbessern, den Nahverkehr ausbauen. Das würde den Menschen, die betroffen sind, signifikant helfen. Bei #NDRfragt sprach sich etwa ein Drittel der Befragten dafür aus, mehr Steuergelder für die Rente einzusetzen.