Stralsund: 42-Jähriger nach Säure-Angriff in Untersuchungshaft

Stand: 13.09.2024 15:49 Uhr

In Stralsund wurde ein 34-jähriger Syrer durch eine "säurehaltige Substanz" schwer verletzt. Wenige Stunden später wurde sein Nachbar festgenommen. Jetzt hat das Amtsgericht Greifswald Untersuchungshaft angeordnet.

In der Nacht zum Donnerstag wurde im Stralsunder Stadtteil Knieper West ein Syrer mit einer säurehaltigen Substanz übergossen. Einige Stunden später wurde ein Tatverdächtiger festgenommen. Sein Nachbar. Nach ersten Erkenntnissen hat es zwischen dem 42-Jährigen Deutschen und dem Syrer schon häufig Streit gegeben - der Säure-Angriff soll aber nicht während einer Auseinandersetzung erfolgt sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund sprach von "Heimtücke". Man gehe von einem "überraschenden Angriff" aus. Das Opfer musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Lübeck geflogen werden. Zunächst ging die Polizei von einer lebensbedrohlichen Lage aus, der Gesundheitszustand des Syrers soll sich aber stabilisiert haben. Auch der 42-jährige mutmaßliche Angreifer musste medizinisch betreut werden.

Staatsanwaltschaft: Ausländerfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen

Am Donnerstagnachmittag hatte die Staatsanwaltschaft Stralsund einen Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Mordes gestellt. Seit heute Nachmittag sitzt der 42-Jährige nun in Untersuchungshaft. Polizei und Staatsanwaltschaft schließen ein ausländerfeindliches Motiv nicht aus.

Gefahrenzug der Feuerwehr war im Einsatz

Zu den 55 Einsatzkräften der Feuerwehr, die am Donnerstag vor Ort waren, gehörte auch ein Gefahrenzug. In sozialen Medien kursierten Fotos von Einsatzkräften in Spezialanzügen, die Spekulationen nährten, dass der Angriff mit Schwefelsäure erfolgt sei. Die Feuerwehr konnte dies nicht umgehend bestätigen. Die Polizei teilte am Donnerstag aber mit, dass ein Angriff mit einer "säurehaltigen Substanz" erfolgt sei. Für die Bevölkerung soll zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestanden haben.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.09.2024 | 14:00 Uhr

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