Millionenschaden nach Großbrand in Greifswald: Ursache Funkenflug?
Am Dienstag hat der Brand eines Dachstuhls auf einer Baustelle in einem neuen Wohngebiet östlich der Greifswalder Innenstadt einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Als Ursache kommt laut Brandursachenermittler Funkenflug bei Schweißarbeiten in Frage.
Nach dem Brand auf einer Baustelle in einem Greifswalder Neubaugebiet geht die Polizei mittlerweile von einer Schadenshöhe bis zu zwei Millionen Euro aus. Ein Brandursachenermittler, der das Dach des Rohbaus am Mittwoch in Augenschein nahm, geht davon aus, dass das Feuer bei Dachdeckerarbeiten durch Funkenflug entstanden sein könnte. Wie dieser Funkenflug zustande kam, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Hauseigentümer ist trotz der hohen Schadenssumme optimistisch, dass sich die Fertigstellung des Wohngebäudes nur um rund drei Monate verzögert.
Große Hitze stellte Feuerwehr vor Herausforderungen
Nach Angaben der Stadt Greifswald stand auf dem Dach eine Fläche von 20 mal 30 Metern in Flammen. Brennende Dachpappe sorgte für extrem schwarzen Rauch. Der Brand habe sich über die Versorgungsschächte des im Bau befindlichen Gebäudes ausgedehnt. Mathias Herenz, Leiter der Feuerwehr Greifswald, erklärte im NDR Interview, für die Feuerwehrleute waren insbesondere die hohen Außentemperaturen von fast 30 Grad eine Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass sich drei Propangasflaschen auf dem Gebäude befanden, die für Schweißarbeiten genutzt wurden. Zwei der Gasflaschen seien nach Polizeiangaben leer, die dritte noch voll gewesen. "Eine Propangasflasche hatte das Sicherheitsventil geöffnet, sodass sich auch eine Propangasflamme entwickelt hat und wir gehen davon aus, dass wir da oben Temperaturen von circa 600 bis 700 Grad Celsius hatten", so Herenz.
Feuerwehrmann wegen Hitze und Erschöpfung medizinisch behandelt
Die Freiwillige und die Berufsfeuerwehr Greifswald war mit 45 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen vor Ort, um Glutnester im Gebäude zu löschen. Im Einsatz waren zwei Drehleitern, ein Tanklöschfahrzeug, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge, ein mittleres Löschfahrzeug sowie ein Wechsellader. Außerdem wurden die Feuerwehren durch Polizei, Rettungsdienst und Vertreter der Baufirma vor Ort unterstützt. Bei den Löscharbeiten sei ein Feuerwehrmann wegen Erschöpfung aufgrund der Hitze an den Rettungsdienst übergeben worden. Zudem wurden die einzelnen Stockwerke kontrolliert.
Rauchwolke folgte auf lauten Knall
Die Leitstelle des Landkreises Vorpommern-Greifswald hatte am Dienstagnachmittag zwischenzeitlich dazu aufgerufen, im Bereich An den Wurthen/Hafenstraße Fenster und Türen geschlossen zu halten, sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Diese Warnung ist mittlerweile aufgehoben. Anwohner berichteten, am frühen Nachmittag einen lauten Knall gehört zu haben. Daraufhin seien die schwarzen Rauchschwaden aufgestiegen.