Mehrere Brände in MV: Millionenschaden und ein Schwerverletzter
In der Nacht zum Sonnabend hat es vier größere Brände in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Dabei wurde ein 68-jähriger Mieter lebensgefährlich verletzt. Bei den Feuern entstand offenbar ein Millionenschaden. Bei drei Feuern besteht Verdacht der Brandstiftung.
So auch bei einem Brand in einem Haus in Sellin (Landkreis Vorpommern-Rügen). Dort wurde ein Bewohner lebensgefährlich verletzt, mittlerweile schwebe er aber nicht mehr in Lebensgefahr, teilte die Polizei am Sonnabendnachmittag mit. Das Feuer war ersten Ermittlungen zufolge in der Küche seiner Wohnung im Erdgeschoss des dreistöckigen Hauses ausgebrochen, wie die Polizei mitteilte. Die Flammen griffen dann auf die komplette Wohnung über. Einsatzkräfte der Feuerwehr holten den 68-Jährigen ins Freie. Danach wurde er per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht.
Statik des Gebäudes könnte beeinträchtigt sein
Erste Auswertungen von Spuren haben laut Polizei ergeben, dass der Brand offenbar vorsätzlich gelegt wurde. Gegenwärtig richten sich die strafrechtlichen Ermittlungen dabei gegen den 68-Jährigen. Das Wohnhaus ist nicht bewohnbar. Es besteht der Verdacht, dass die Statik des Gebäudes betroffen ist. Daher wurde die Gesamtschadenshöhe von rund 200.000 Euro auf einen Schaden im Millionenbereich nach oben korrigiert.
Brand eines Mehrfamilienhauses in Ludwigslust
Bei zwei Bränden in Mehrfamilienhäusern im Kreis Ludwigslust-Parchim geht die Polizei ebenfalls von Brandstiftung aus, wie eine Polizeisprecherin NDR 1 Radio MV am Sonnabendnachmittag bestätigte. Gegen Mitternacht kam es zu einem Brand im Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Ludwigslust. Das Feuer erfasste auch den benachbarten Dachstuhl. Durch die Feuerwehr konnte ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindert werden. 27 Bewohner wurden durch die Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht und in der Turnhalle der Berufsschule Ludwigslust untergebracht. Der Bürgermeister hatte die am Morgen gleich als Notunterkunft herrichten lassen.
Fast 100 Feuerwehrleute im Einsatz
Die zwei Männer, die den Brand zuerst bemerkt hatten, erlitten eine leichte Rauchvergiftung, als sie Anwohner warnten. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehren Ludwigslust, Techentin, Grabow, Neustadt-Glewe, Hornkaten, Groß Laasch, Kummer, Hagenow waren mit insgesamt 94 Einsatzkräften und 16 Fahrzeugen vor Ort. Der Schaden am Gebäude wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt. Der Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung.
Gefahr von Unterspülungen
Durch den Brand wurden mehrere Versorgungsleitungen des Wohnhauses beschädigt und es kam zu Rohrbrüchen. "Die Stadtwerke haben die Leitung vom Netz genommen, damit kein weiteres Wasser austritt", sagte eine Polizeisprecherin. Es bestehe aber weiterhin die Gefahr von Unterspülungen in dem betroffenen Bereich. Am Sonnabendmorgen brannte es auch im Keller eines Mehrfamilienhauses in Heidhof bei Dömitz. Die elf Bewohner blieben unverletzt.
Hotel mit 150 Gäste evakuiert
Ein Feuer in einem Luxus-Resort der Hotelkette Van der Valk im Landkreis Rostock hat einen Schaden von etwa 150.000 Euro verursacht. Verletzte gab es nicht, wie die Polizei mitteilte. Das Feuer hatte sich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte so weit ausgebreitet, dass das Haupthaus der Hotelanlage in Dobbin-Linstow evakuiert und 150 Gäste in Sicherheit gebracht werden mussten. Bei dem Brand wurden ein Imbiss und ein angrenzendes Bekleidungsgeschäft beschädigt. Nachdem das Feuer gelöscht und die Räume gelüftet wurden, konnten die Gäste wieder in ihre Zimmer zurückkehren.