MV und Sachsen wollen bei Wissenschaft und Tourismus kooperieren
Zur Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Kernfusion wollen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ein gemeinsames Institut gründen. Eine Erklärung dazu haben die Ministerpräsidenten Manuela Schwesig (SPD) und Michael Kretschmer (CDU) in Rostock unterzeichnet. Auch die neu gewonnenen Welterbe-Titel beider Länder sollen gemeinsam vermarktet werden.
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen eine Kooperation auf dem Gebiet der Kernfusion eingehen. "Hedi" soll das Institut heißen, das in Kooperation zwischen der Universität Rostock und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) in Rostock entsteht. Die Abkürzung steht dabei für "High Energy Density Institut". Ziel der Forschung ist es, durch sogenannte Laserfusion eine kostengünstige und klimaneutrale Energiequelle zu erschließen.
Ostdeutschland als Wissenschaftsstandort stärken
So könnten künftig Fusionskraftwerke die Energieversorgung in Deutschland und Europa absichern - auch unabhängig von erneuerbaren Energien. Laut Sebastian Schmidt, Direktor des Helmholtz-Zentrums, forschen die weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet bereits jetzt in Rostock. Im Januar will das Institut seine Arbeit aufnehmen. Spätestens in fünf Jahren soll der Neubau stehen. Damit würden Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern einen wichtigen Beitrag für Ostdeutschland als Wissenschaftsstandort leisten, so Manuela Schwesig.
Kooperationen auch im Tourismus
Auch im Tourismus wollen beide zukünftig stärker zusammenarbeiten. Die Zahlen sprechen dafür: 2023 kamen 13,4 Prozent der rund elf Millionen Gäste Mecklenburg-Vorpommerns aus Sachsen. Und umgekehrt fahren viele Menschen von der Ostsee auch gern zum Wandern in die Sächsische Schweiz. Beide Länder wollen außerdem verstärkt auf Kur- und Gesundheitstourismus setzen. Außerdem wollen Sachsen und der Nordosten bei der Vermarktung des neu erworbenen Welterbe-Titel gemeinsame Sache machen. Sowohl die sächsische Brüdergemeinde Herrnhut als auch das Schweriner Residenzensemble wurden jüngst in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.