Landtag befasst sich mit Zukunft der Ärzteausbildung

Stand: 13.06.2024 12:48 Uhr

Der Hausärztemangel in Mecklenburg-Vorpommern droht sich zu verschärfen. Um dem entgegenzuwirken, nehmen die Regierungsparteien jetzt die Studienplatzvergabe an den medizinischen Fakultäten des Landes ins Visier.

Mecklenburg-Vorpommern will mehr ausgebildete Mediziner im Land halten. Vor diesem Hintergrund befasst sich der Landtag mit einem entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Linke. Demnach sollen Studienplätze an den Universitäten in Rostock und Greifswald vermehrt an Bewerber vergeben werden, von denen zu erwarten ist, dass sie später auch in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten werden. SPD und Linke erhoffen sich, so den Mangel an Hausärzten zu stoppen. Die Hochschulen müssten bei der Vergabe von Studienplätzen - wie es heißt - flexibler sein.

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Nordmagazin | 13.06.2024 | 19:30 Uhr

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