Landtag MV gedenkt der NS-Opfer: Warnung vor neuem Extremismus
Der Landtag in Schwerin hat mit einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Unzählige Menschen auch in MV seien unter der Gewaltherrschaft der Nazis verfolgt, gequält und ermordet worden.
Der Holocaust sei die schrecklichste Antithese zu Demokratie und Humanität, hieß es. "Es liegt an uns, die so schwer errungene Demokratie zu bewahren. Das ist jedoch nur möglich, wenn wir willens sind, aus der Geschichte zu lernen, wenn wir eintreten für die Demokratie gerade auch in unruhigem Fahrwasser", sagte Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Das Eintreten für ein funktionierendes Miteinander, für Respekt und Menschlichkeit dürfe nie nachlassen. Sie betonte, dass das Wachhalten der Erinnerung an diese unvorstellbaren Verbrechen Pflicht und Erbe sei. Das Eintreten für ein funktionierendes Miteinander, für Respekt und Menschlichkeit dürfe nie nachlassen.
Romani Rose warnt vor Rechtsextremisten
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, forderte angesichts der Zunahme nationalistischer Bestrebungen eine entschlossene Verteidigung von Demokratie und Rechtsstaat. Das bekannt gewordene Vorhaben, millionenfache "Remigration" auch deutscher Staatsbürger zu organisieren, mache fassungslos. Es erinnere mit Schrecken an die Fantasien eines völkischen Staates und die Machenschaften der Nationalsozialisten, die Sinti und Roma und Juden erst "rassisch" ausgegrenzt und dann deportiert hätten. "Nationalisten und Rechtsextremisten wollen heute wieder mit dem Schüren von Hetze und Ängsten den Rechtsstaat beseitigen. Dagegen muss die Demokratie sich wehrhaft zeigen", mahnte Rose.
Roman Herzog regte zum Gedenktag an
Seit 1996 gedenkt Deutschland am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte den Gedenktag angeregt. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Anlässlich des Gedenktages sollen am Freitag im Museum in der Kulturmühle Parchim die beiden Ausstellungen "Die Gesichter des KZ Wöbbelin" und "Eine Weltanschauung. Jüdisches Leben in Mecklenburg" eröffnet werden. In Wöbbelin bei Ludwigslust bestand zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein KZ-Außenlager, in dem mehr als 1.000 Menschen starben.