Landesfischereiverband diskutiert über Abgabe für Touristen
Der Landesfischereiverband ist am Montag in Waren zu seiner Mitgliederversammlung zusammengekommen. Diskutiert haben die Fischer unter anderem die Fischereiabgabe für Touristen und über den Kormoran.
Das gerade erst im vergangenen Sommer novellierte Landesfischereigesetz für Mecklenburg-Vorpommern soll wieder geändert werden. Das forderte der Landesfischereiverband auf seiner Mitgliederversammlung. Seit dem vergangenen Jahr müssen Touristen, die an Seen oder Küsten im Land angeln wollen, zusätzlich zur Angelkarte zehn Euro Fischereiabgabe zahlen. Das entspricht dem Jahresbeitrag, den auch Mitglieder von Angelvereinen zahlen.
Touristen müssen seit 2024 Fischereiabgabe zahlen
Die Fischer befürchten, dass das Angeln in Mecklenburg-Vorpommern für Touristen nun zu teuer ist. "Wir reden über zehn Euro, die aber durchaus bei einer Küstenkarte, die das Land momentan für sechs Euro verkauft, den Preis auf 16 Euro erhöht. Das heißt, es ist eine Preissteigerung von 166 Prozent", rechnet der Präsident den Landesfischereiverbandes, Sebastian Paetsch vor. Angeln sei in der Vor- und Nachsaison sehr wichtig für das Land. Deshalb wolle er ein anderes Modell - mit abgestuften Preisen: für einen Tag, eine Woche und mehr. "Weil wir eben eine Gerechtigkeitsdebatte damit vermeiden wollen, dass es zu teuer wird und Angeln sich nur noch wenige leisten können."
Landwirtschaftsministerium will Auswirkungen abwarten
Eine Vertreterin des Landwirtschaftsministeriums sagte dazu, dass man erst einmal beobachten wolle, ob Touristen durch die Fischereiabgabe tatsächlich aufs Angeln verzichten. Die Abgabe fließt in die Gewässerpflege und in das Ganztagsangebot des Landesanglerverbandes "Angeln macht Schule" für Fünft- und Sechstklässler ein. Dessen Präsident Bernd Dickau glaubt nicht, dass die Abgabe Angler abhalten wird. "Also unsere Angelbedingungen hier sind wirklich paradiesisch. Wer hier eine Woche Urlaub macht, kann sich eine Wochenangelberechtigung kaufen, zahlt einmalig die zehn Euro." Das seien für die meisten Touristen neben den Kosten für die Anfahrt und Übernachtung "Peanuts".
Auch Aalbesatz wird mit Fischereiabgabe gefördert
Mit der Abgabe fördert das Land zudem den Aalbesatz. Seit 2016 wurden 100 Tonnen in die Binnengewässer gesetzt. Der Bestand hat sich erholt, meint Fischer Tobias Prignitz aus Hohen Viecheln. "Der Aal hat sich auf jeden Fall sehr stabilisiert. Alle Kollegen fangen im Durchschnitt mehr Aale als noch vor zehn Jahren. Wir sind sehr dankbar, dass das so läuft mit dem Besatz und dass das so gefördert wird."
Kormorane erneut Thema
Zu schaffen machen den Fischern allerdings die Kormorane. Die Vögel sind jährlich Thema bei der Mitgliederversammlung. "Der Kormoran geht gar nicht. Es gibt keine Heringe mehr auf der Ostsee, es gibt keine Dorsche mehr und es wird total außer Sicht gelassen, dass der Kormoran den Jungfisch frisst", meint Fischer Prignitz. Die Fischer fordern seit Jahren, den Kormoran-Bestand zu reduzieren. Die Sorgen und Bedenken wolle sie mitnehmen, versprach die Vertreterin des Landwirtschaftsministeriums.
