Landesfischereiverband MV: Sebastian Paetsch ist neuer Präsident
Beim Landesfischereiverband Mecklenburg-Vorpommern hat es einen Führungswechsel gegeben. Der bisherige Präsident, Martin Bork, ist aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Auf ihn folgt nun Sebastian Paetsch.
Der Landesfischereiverband, der nun von Paetsch ehrenamtlich geleitet wird, hat 35 Mitglieder mit 330 Mitarbeitern. Dazu gehören seit einigen Jahren auch die Küstenfischer. Erst kürzlich haben sich die Fischer des Landes erstmals auf der Mela in Mühlengeez präsentiert. Sie wollen sichtbarer werden, als diejenigen, die Menschen mit regionalen, gesunden Lebensmitteln versorgen.
Engere Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband
Laut Tourismusverband sind vier Prozent aller Gäste in Mecklenburg-Vorpommern am Angeln interessiert. Und dieses Potenzial soll mehr genutzt werden. “Der Tourismus nutzt ja unsere Natur. Auf jedem Bild, das man sieht, sind Wasserflächen - seien es Ostsee, Binnengewässer, unsere Boote, unsere Fanggeräte sind auf vielen, vielen Fotos der Gäste”, so Sebastian Paetsch. Deswegen will der Präsident des Landesfischereiverbandes enger mit dem Tourismusverband zusammenarbeiten.
Fischereiabgabe muss überarbeitet werden
Ein Thema ist auch das Landesfischereigesetz, das gerade neu verabschiedet wurde. An der Novellierung hat der Fischereiverband mitgearbeitet, ist mit dem Ergebnis aber nicht ganz zufrieden: Gemeint ist die Fischereiabgabe in Höhe von zehn Euro, die ab dem 1. Januar 2025 jeder, der in Mecklenburg-Vorpommern angelt, zahlen muss. Bisher hatte es diese Abgabe nicht gegeben. Hier haben die Fischer einige Verbesserungsvorschläge, zum Beispiel diese Abgabe gestaffelt vorzunehmen. Damit diejenigen, die nur einmal angeln kommen, nicht schlechter gestellt sind als diejenigen, die regelmäßig kommen.
Problem-Vogel Kormoran
Sehr kritisch sehen die Binnenfischer den Kormoran. “Bei den Kormoranen zum Beispiel, sind nicht ausschließlich die bei uns heimischen Brutpaare das Problem, sondern es geht dabei natürlich auch um Durchzügler”, so Paetsch. Ihm ist klar, dass bezüglich des Kormorans nur eine europäische Lösung greifen kann. Die ist derzeit aber nicht in Sicht. Der Vogel ist laut EU als besonders zu schützende Art eingestuft und darf nicht bejagt werden. Ein Kormoran frisst pro Tag etwa 500 Gramm Fisch - etwa 13.200 Brutpaare gibt es laut Statistik hierzulande. Dennoch: Sebastian Paetsch ist sicher, dass es für die Menschen auch weiterhin ausreichend Fisch aus den heimischen Seen geben wird. Die Fischer bewirtschaften rund 60.000 Hektar Wasserfläche im Land. Dazu kommen noch Aquakulturanlagen und Teichwirtschaften. Aber auch hier müssen Probleme angegangen werden.