Kritik an geplantem LNG-Terminal im Überseehafen Rostock
In der Rostocker Bürgerschaft regt sich Kritik an dem geplanten Bau eines LNG-Terminals im Überseehafen der Hansestadt. Das Terminal wurde genehmigt, bevor das umstrittene LNG-Terminal in Mukran gebaut wurde.
Der geplante Bau eines LNG-Terminals im Rostocker Überseehafen ruft Kritik in der Hansestadt hervor. Auf der Sitzung des Bauausschusses der Hansestadt kamen am Dienstagabend Einwände von der Linken, Bündnis90/Die Grünen und der SPD-Fraktion. So sei die Genehmigung zu einer Zeit erteilt worden, als es das LNG-Terminal im Hafen Mukran noch nicht gab.
Eignung für Wasserstoff-Import unklar
Auch sei unklar, ob das Rostocker Terminal für den Import von Wasserstoff geeignet sei und aus welchen Quellen das Gas stamme - Fragen, die nur der Investor beantworten kann. Ob dieser einer Einladung zum Gespräch folgt, ist ungewiss.
Keine Zustimmung der Bürgerschaft erforderlich
Verhindern kann die Bürgerschaft das Vorhaben jedoch nicht, da es nicht der Zustimmung der Abgeordneten bedarf. Investor und Stadt wollten die Fragen des NDR dazu nicht beantworten. Schon 2020 hatte das Land die Errichtung des LNG-Terminals in Rostock genehmigt. Zunächst war ein Investor am Projekt gescheitert, die Genehmigung hatte sich dann aber das brandenburgische Privatunternehmen Barmalgas gesichert.
Der Investor rechnet mit einem Umschlag von jährlich rund 800.000 Tonnen, was 1,5 Milliarden Kubikmetern Gas entspricht. Barmalgas will das Terminal nun mit einem Tochterunternehmen im Rostocker Ölhafen errichten.