Krankheitsbedingte Zugausfälle der Bahn in MV setzen sich fort
Schon seit mehreren Wochen werden in Mecklenburg-Vorpommern wegen eines erhöhten Krankenstandes regionale Bahnverbindungen gestrichen. Nun kommen weitere ausfallende Verbindungen hinzu. Das ruft den Fahrgastverband Pro Bahn auf den Plan.
Auf der Strecke Wismar-Schwerin-Ludwigslust fallen nach Angaben der Deutschen Bahn in dieser Woche täglich neun Verbindungen aus, wie die Bahn am Montag mitteilte. Die Streichungen gelten demnach zunächst bis Freitag. Erhebliche Zugstreichungen gibt es auf dieser Strecke schon seit dem Sommer. Hinzu kommt nun der Ausfall von zwei Verbindungen zwischen Schwerin und Rostock - eine am Morgen und eine am Nachmittag, ebenfalls zunächst bis Freitag.
Weiter erhöhter Krankenstand bei der Bahn
Verlängert wurden zudem die Ausfälle von täglich sieben Verbindungen zwischen Stralsund und Greifswald - zunächst bis Freitag. Zwischen Pasewalk und Ueckermünde-Stadthafen fallen bis Sonntag täglich sechs Züge aus. Dort verkehren Busse als Ersatz. Zur Begründung gab das Unternehmen einen weiterhin erhöhten Krankenstand beim Zugpersonal an.
Fahrgastverband: Ländlicher Raum wird benachteiligt
Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht in den Ausfällen eine Benachteiligung des ländlichen Raums gegenüber den Städten und kritisierte die anhaltende Angebotsreduzierung der DB Regio im Nahverkehr des Landes. Während auf den betroffenen Strecken der Stundentakt über weite Teile des Tages aufgegeben werde, fahre beispielsweise die ebenfalls von DB Regio betriebene S-Bahn in Rostock weiterhin alle 7,5 Minuten in den Hauptverkehrszeiten. Würde der Takt dort auf 10 Minuten verlängert - was ohnehin ab Dezember 2024 am Nachmittag komme -, fiele das für die Nutzer weniger stark ins Gewicht, als wenn im ländlichen Raum plötzlich nur noch alle zwei Stunden ein Zug fahre, teilte der Pro-Bahn-Landesvorsitzende Marcel Drews mit.
Pro Bahn: Pendler steigen aufs Auto um
Die Streichungen seien mit der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) und damit mit dem Land abgestimmt, so Drews weiter. "Für die betroffenen Pendler, die auf die Züge angewiesen sind, ist das ärgerlich." Funktioniere der Nahverkehr in einer Region über längere Zeit nicht richtig wie derzeit auf einigen Strecken in Mecklenburg-Vorpommern, stiegen Pendler aufs Auto um. Sie seien erfahrungsgemäß dann für den Öffentlichen Nahverkehr vorerst verloren.