Kindesmissbrauch: Weiterer Täter in Neubrandenburg angeklagt
Im einem Fall von sexuellem Missbrauch eines Kleinkindes durch die eigenen Eltern wird vor dem Landgericht Neubrandenburg nun ein weiterer Verdächtiger angeklagt. Der 64-Jährige soll an den Taten beteiligt gewesen sein.
Vor gut zwei Wochen hatte in Neubrandenburg der Prozess gegen ein Paar aus Anklam begonnen: Dem 34-jährigen Mann und der 36-jährigen Frau wird schwerer sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und die Herstellung von Kinderpornografie vorgeworfen. Die Aufnahmen seien teilweise Dritten zugängig gemacht worden. Das Opfer, die Tochter der beiden, soll zum Zeitpunkt der ersten Taten im Jahr 2022 erst zwei Monate alt gewesen sein. Der nun angeklagte 64-Jährige soll mindestens zweimal bei den Missbrauchshandlungen mitgemacht und in zwei weiteren Fällen Beihilfe geleistet haben. Der Mann aus Berlin ist nach Angaben eines Gerichtssprechers ein Bekannter des Vaters.
Erstes Urteil zunächst für Freitag erwartet
Der 64-jährige Mitangeklagte habe zudem kinderpornografische Inhalte besessen und weitergeleitet. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Das gesonderte Verfahren gegen ihn soll am Freitag kommender Woche beginnen. Nach dem Auftakt sind zwei weitere Verhandlungstermine bis Ende März angesetzt. Die Verhandlung soll zunächst öffentlich sein. Mit einem Ausschluss der Öffentlichkeit sei aber zu rechnen. Dies war im Prozess gegen die beiden Eltern auch erfolgt, noch vor Verlesung der Anklage. Hauptgrund ist, die Persönlichkeitsrechte des Opfers zu schützen.
Das Verfahren gegen die Eltern sollte nach ursprünglicher Planung nach drei Verhandlungstagen am Freitag dieser Woche enden. Laut Strafgesetzbuch können für solche Missbrauchstaten bis zu zehn Jahre Gefängnis verhängt werden.
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