Keine zweite Pipeline zwischen Rostock und Schwedt
Das Bundesverkehrsministerium plant keine zweite Öl-Pipeline vom Rostocker Hafen in die Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt mehr. Das bestätigte eine PCK-Sprecherin dem RBB.
Stattdessen solle die vorhandene Pipeline ertüchtigt werden. Dafür habe das Bundeswirtschaftsministerium 400 Millionen Euro vorgesehen, berichtet der rbb. So sollen unter anderem zwei spezielle Pumpen montiert werden. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) forderte dazu eine eine zügige Planung.
"Müssen für vernünftige Versorgung von Schwedt sorgen"
Die Mineralölkonzerne sind nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) nicht dazu bereit, eine neue Pipeline mitzufinanzieren. "Aber wir müssen auch für eine vernünftige Versorgung von Schwedt sorgen. Das geht dann über Rostock nicht vollständig. Man braucht dann zusätzliches Öl über Polen – über die dortigen Häfen", sagte Meyer dem NDR in MV. Das Hauptinteresse Mecklenburg-Vorpommerns sei, dass die Kraftstoffversorgung für den Nordosten gesichert wird. "Das hat der Bund sozusagen bejaht mit der Ertüchtigung der Pipeline", so Meyer.
Ersatz für russisches Gas
Die Lieferungen über Rostock und Danzig ersetzen russisches Öl aus der Druschba-Pipeline nach Schwedt. Alternativ fließt zunächst Rohöl über den Hafen Rostock. Dazu soll Öl über Danzig und auch aus Kasachstan kommen. Meyer sagte, der Bund habe sich Ölmengen aus dem asiatischen Land zusichern lassen.
Öl aus Kasachstan - Meyer sieht "Fragezeichen"
"Da habe ich aber Zweifel, dass das alles so über die Zeitachse funktioniert", so Meyer weiter. Vor zwei Jahren habe man auch noch "ganz ruhig" über Russland und die Gasversorgung gesprochen. "Insofern sind da noch ein paar Fragezeichen."