Jugendmedientag: Journalismus zum Anfassen im Landesfunkhaus Schwerin
Man könnte meinen, als Teenager hat man ganz andere Dinge im Kopf, als schon über die spätere Karriere nachzudenken – zum Beispiel, ob der erste Schwarm zu der Party kommt, zu der man auch geht. Aber falsch gedacht: Zumindest an diesem ARD Jugendmedientag in Schwerin war das anders.
Rund 100 Schülerinnen und Schüler haben frischen Wind ins NDR Landesfunkhaus in Schwerin gebracht - mit dabei: die Redaktion des "Bunke Blatt", einer Schülerzeitung aus Schwaan. Und wie "echte" Journalisten war der Nachwuchs wach, interessiert und sehr neugierig. Deshalb wurden auch so viele Fragen gestellt: Wie viel verdient man für einen Fernseh-Beitrag? Was bringt es mir meine Zielgruppe zu kennen? Wie funktioniert eigentlich ein Teleprompter? Und was kostet der Strom für die knapp 100 Lampen im Nordmagazin Studio?
Journalismus zum Anfassen
Neben den vielen Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler sich in insgesamt fünf Workshops auch praktisch ausprobieren - ganz nach dem Motto: Journalismus zum Anfassen. Zum Beispiel konnten die Jugendlichen selbst eine Drohne über den Hof des Ladesfunkhauses steuern - Selfie mit der ganzen Klasse inklusive. Oder sich mal eine Fernsehkamera auf die Schulter wuchten und den Rest des Equipments um den Bauch binden. "Das ist ja schwerer als mein Schulranzen!", kam es da vom werdenden Kameramann.
Glaubwürdigkeit und Fake News
Im Hörfunk-Studio wurden dann das erste Mal Nachrichten eingesprochen. So richtig mit Mikro, Kopfhörern und Anmoderation. Aber gerade hier wurden von Workshop-Leiterin und Redakteurin Louisa Maria Carius auch ernstere Themen angesprochen: Wie erkenne ich denn zum Beispiel, dass Nachrichten Fake News sind? Und sind Nachrichten in den Sozialen Medien eigentlich verlässlich? Bunke-Blatt-Chefredakteur Thies findet: eher nein. Man müsse schon auf die Glaubwürdigkeit des Absenders achten. Beim Vorlesen einer geprüften Nachricht macht er sich dann richtig gut und erntet Applaus.
Nach dem ereignisvollen Tag fahren die Schülerinnen und Schüler mit rauchenden Köpfen, aber augenscheinlich glücklich nach Hause - manche von ihnen sogar mit einem neuen Berufswunsch. Das NDR Landesfunkhaus wurde von diesem frischen Wind einmal herrlich durchgepustet und das Team freut sich schon auf den nächsten Jugendmedientag.