Infoveranstaltung in Sassnitz: Rüganer kritisieren ReGas
Bei einer Informationsveranstaltung der Deutschen ReGas am Dienstagabend wurde das geplante Flüssigerdgas-Terminal des Bundes in Sassnitz Mukran von vielen Bürgern stark kritisiert.
Die ReGas hatte als neuer Vorhabensträger eingeladen, um umfassend zu informieren und auf die Fragen der Menschen einzugehen. Vor allem das Thema Fracking-Gas beschäftigt die Rüganer, ebenso wie die daraus eventuell entstehende Geräuschbelastung. Das Unternehmen versicherte, diese Aspekte zu überprüfen und beim geplanten Terminal in Mukran päventive Maßnahmen zu treffen.
Aufgeladene Stimmung in Sassnitz
Schon während die Deutsche ReGas das Vorhaben präsentierte, gab es Zwischenrufe. Auch in der anderthalbstündigen Fragerunde wurde deutlich, dass die Menschen den Worten des ReGas-Aufsichtsratsvorsitzenden, Stefan Knabe, nicht ohne weiteres Glauben schenken. Es fielen Bemerkungen wie "Märchenstunde". Die etwa 200 anwesenden Rüganer hatten wenig Unterstützung für das Projekt übrig. Sie kritisierten auch, dass keine Vertreter von Umweltverbänden zu dem Treffen eingeladen wurden. Laut Knabe war das auch das Ziel der ReGas, denn es herrsche viel Un- und Falschwissen in der Bevölkerung zum Thema LNG.
Kritik an möglicher Nutzung von Fracking-Gas
Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit und stellten der Deutschen ReGas, einem Vertreter des Netzbetreibers Gascade und Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß zahlreiche Fragen. Sie bezogen sich etwa darauf, dass die ReGas die Einspeisung von Fracking-Gas durch das LNG-Terminal nicht ausschließt. Knabe erklärte, dass dies aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht ginge. Das Unternehmen habe zwei Lieferanten und die könnten Gas einkaufen, wo auch immer sie wollen. Weitere Themen waren eine mögliche Geräuschbelastung durch das neue Terminal und die Gefahr, die beim Pipeline-Bau von alter Munition ausgehen kann. Aber auch das langfristige Vorhaben, im Hafen Mukran Wasserstoff herzustellen und einzuspeisen, kam zur Sprache.