LNG-Terminal auf Rügen: Umwelthilfe fordert Planungs-Stopp
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert, die Vorarbeiten für das in Mukran auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) zu stoppen. Am Nachmittag laden Firmen zur Info-Veranstaltung in Baabe.
Solange im Hafen Mukran kein Terminal für Flüssigerdgas (LNG) genehmigt ist, dürfen nach Ansicht der Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) keine Bauarbeiten und auch keine vorbereitenden Arbeiten für die Anschluss-Pipeline stattfinden. "Wir fordern das Bergamt Stralsund auf, das Verfahren auszusetzen und die geplanten Arbeiten von Gascade zu untersagen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Dienstag.
Gascade will Vermessungsschiffe einsetzen
Vergangene Woche hatte der Gasnetzbetreiber Gascade mitgeteilt, umgehend mit Untersuchungen für die geplante rund 50 Kilometer lange Pipeline zu beginnen, die durch den Greifswalder Bodden von Mukran zum Gasnetzknotenpunkt in Lubmin führen soll. Die für die Genehmigung notwendigen Unterlagen müssten kurzfristig erstellt werden, hieß es. Dafür sollten Vermessungsschiffe entlang der geplanten Trasse eingesetzt werden. Zudem sollten im Hafen Mukran die für den Bau eingeplanten Rohre bereitgestellt werden. Die Bundesregierung hatte als Initiator des LNG-Terminal-Projekts auf Rügen die beim Bau der
Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 übrig gebliebenen Röhren gekauft. Die DUH gab an, für das Terminal fehle bislang die Rechtsgrundlage. Die Aufnahme des Standortes in das LNG-Beschleunigungsgesetz sei zwar vom Bundeskabinett, nicht aber vom Bundestag beschlossen worden.
Info-Veranstaltungen auf Rügen
Am Nachmittag ist auf der Insel in Baabe eine Informationsveranstaltung der Unternehmen Gascade und Deutsche Regas für interessierte Bürgerinnen und Bürger geplant. Die Deutsche Regas soll das Terminal betreiben, nachdem sich der Energiekonzern RWE mittlerweile zurückgezogen hat. Das Unternehmen betreibt bereits ein LNG-Terminal in Lubmin. Die Bundesregierung hält das zusätzliche LNG-Terminal auf Rügen für notwendig für die Versorgungssicherheit Deutschlands und will es bereits im kommenden Winter in Betrieb nehmen. Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten.