Hochwasser an der Elbe: Pegelstände in MV weiter gestiegen

Stand: 02.01.2024 16:51 Uhr

Die Hochwasserlage an der Elbe im Landkreis Ludwigslust-Parchim bleibt weiter entspannt. Am Dienstag ist der Pegelstand in Dömitz auf 5,45 Meter gestiegen. Es gilt Alarmstufe 1.

Am frühen Dienstagabend stand das Wasser an der Elbe in Dömitz bei 5,45 Meter. In Boizenburg lag der Pegel bei 5,20 Meter. Gegenüber der Situation am Montag sind die Pegel in beiden Elbe-Regionen gestiegen. Erst bei einem Pegelstand von 5,80 Meter übernimmt der Krisenstab des Landkreises. So hoch soll das Wasser nach den Prognosen aber nicht steigen.

Weitere Informationen
Eine Straßensperre wegen Hochwasser. © picture alliance/dpa | Daniel Vogl Foto: Daniel Vogl

Pegelstände: So viel Wasser führen Elbe, Weser, Ems und andere Flüsse

Wie ist die Hochwasserlage und wie sind die Pegelstände von Flüssen in Ihrer Region? Die aktuelle Lage im Überblick. mehr

Erhöhte Wasserstände in MV zum Jahreswechsel

Trotz der steigenden Pegelstände in Dömitz und Boizenburg sieht man sich laut Experten gut gerüstet für ein mögliches Hochwasser. Die Deiche seien in einem guten Zustand, nur tiefer liegende Bereiche seien abgesperrt. "Wir haben aktuell eine entspannte Lage, aber eine Lage, wo wir natürlich auch hingucken", erklärte Boizenburgs Bürgermeister Rico Reichelt (Linke) bereits am Sonnabend. Die Gemeinde hat vorsorglich Sandsäcke in großer Zahl vorrätig und deren Zustände geprüft.

Außerdem werde die Hochwasser-Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommerns rund um die Uhr beobachtet, versichert Umweltminister Till Backhaus (SPD). Die Deichschauen im Herbst hätten gezeigt, dass die Anlagen in gutem Zustand seien. Auch gebe es derzeit keine Baustellen an den Schutzanlagen, die Schwachstellen bedeuten könnten, so Backhaus.

Eine Baustelle der A14 bei Wittenberge ist vom Elbe-Hochwasser überflütet © dpa/ TeleNewsNetwork - TNN Foto: Ralf Drefin
Die Baustelle der A14 bei Wittenberge ist überflutet.
Sinkende Wasserstände in erster Januarwoche

Eine Baustelle der A14 bei Wittenberge ist bereits vergangene Woche überspült worden. Durch den hohen Wasserstand der Elbe kann es außerdem zu steigenden Wasserständen der Löcknitz kommen. Sie fließt ebenfalls durch Mecklenburg-Vorpommern. Die Alarmstufe 2 wird aber voraussichtlich nicht erreicht. Landwirtschaftsminister Backhaus sagte im NDR Nordmagazin, dass dennoch erhöhte Wachsamkeit von großer Bedeutung sei. Feuerwehren und Hilfskräfte seien "alarmiert, voralarmiert und informiert". In den ersten Januarwochen sollen die Niederschläge dann nachlassen und die Wasserstände zurückgehen.

Angespannte Lage in Niedersachsen

Die Hochwasserlage vor allem in Niedersachsen bleibt angespannt. In Teilen Niedersachsens wird weiter mit teils ergiebigem Regen gerechnet. Das Innenministerium in Schwerin hat angekündigt, Niedersachsen im Kampf gegen das Hochwasser zu unterstützen. Dafür stellt Mecklenburg-Vorpommern 330.000 Sandsäcke und das mobile Hochwasserschutzsystem "Aquariwa" zu Verfügung.

VIDEO: Zum Jahresende droht erneut ein Hochwasser (2 Min)

Weitere Informationen
Wellen schlagen an den Strand der Insel Rügen. Die Menschen an der Ostseeküste müssen sich auf eine schwere Sturmflut einstellen. © dpa Foto: Stefan Sauer

Nach der Ostsee-Sturmflut: Land kündigt Hilfen an

Allein Sand für sechs Millionen Euro weggespült: Die Sturmschäden an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sind hoch. mehr

Sassnitz: Eine Frau fotografiert auf den von der Sturmflut in der Nacht zum 21.10.2023 an der Ostseeküste freigespülten Gehwegplatten auf der Strandpromenade am Hafen. © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Sturmflut in MV: Schaden in mehrstelliger Millionenhöhe befürchtet

Zerstörte Promenaden und Anleger, überspülte Deiche: Die Sturmschäden an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sind offenbar höher als zunächst angenommen. mehr

Feuerwehrleute gehen über einen Schutzdamm aus Sandsäcken.  Foto: Lars Gröning

Land unter: Die Jahrhundertflut an der Elbe

Starkregen lässt Elbe und Nebenflüsse im Sommer 2002 extrem anschwellen. Am 21. August erreicht die Flutwelle Norddeutschland. mehr

In Wieck am Darß steht das Wasser weiter hoch. Sandsäcke sollen Häuser schützen. © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann

Aufatmen nach der Sturmflut: Deich in Wieck wieder dicht

Hochwasser hatte den Deich auf dem Darß an zwei Stellen brechen lassen. Die Feuerwehr schaffte es, sie mit Sandsäcken abzudichten. mehr

Hinter einem Wall aus Sandsäcken steht das Ortsschild © NDR Foto: Jens Otto
5 Min

Flut: Wenig Schutz für kleine Dörfer

Mit Bangen gucken kleine Dörfer wie Neu Darchau auf ihre eilig errichteten Notdeiche. Denn beim Hochwasserschutz haben sie bisher keine Hilfe bekommen. 5 Min

THW-Mitarbeiter am verunglückten Zug  Foto: Sörensen, Karsten

Hintergrund: Technisches Hilfswerk im Einsatz

Über 80.000 freiwillige Helfer des Technischen Hilfswerks engagieren sich für Menschen in Not - ob bei Naturkatastrophen, Unfällen oder Unwetter. Was zählt noch zu ihren Aufgaben? Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 30.12.2023 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Zwei Ärztinnen und ein Arzt gehen auf einem Krankenhausflur entlang © panthermedia Foto: Kzenon

MV will die Krankenhausreform nicht blockieren

Auch Hamburg und Niedersachsen wollen heute im Bundesrat für die Reform stimmen. In Schleswig-Holstein wird noch diskutiert mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern