Groß, größer, Bima Suci: Segelschulschiff zu Gast in Warnemünde
Länger als ein Fußballfeld, so hoch wie das Kröpeliner Tor und eine einzigartige Marching Band. Der Besuch auf der Bima Suci spielt sich schnell in Superlativen ab.
Knapp 70 Marine-Soldatinnen und -Soldaten bewegen sich am Donnerstagabend trommelnd und im Takt marschierend die Warnemünder Mittelmole entlang. Einige von ihnen tragen Masken von Seelöwen und Haien. Wild werfen sie ihre Köpfe von links nach rechts, während drei Soldaten lange Stäbe durch die Luft wirbeln, werfen und wieder auffangen.
"Unsere Musikkappelle ist ein Zeichen von Diplomatie für uns. Wir wollen unsere Gastgeber unterhalten und wir wollen natürlich unsere Erfahrung teilen, denn die Kapelle spielt eine große Rolle in unserer Marinekultur." sagt Haikal Ramadhan.
Länger als ein Fußballfeld
Er ist 19 Jahre alt und Kadett im 3. Ausbildungsjahr auf der Bima Suci. Die Bark ist zweifellos der Star der diesjährigen Hanse Sail. Mit 111 Meter Länge und knapp 14 Meter Breite liegt der Segler wie eine kleine Insel am Warnemünder Passagierkai. Die drei Masten ragen bis zu 50 Meter hoch in den Himmel. 26 Segel entfalten sich zu einer Segelfläche von 3.350 Quadratmetern. An Bord ist Platz für bis zu 203 Besatzungsmitglieder.
Ehrlichkeit und Tapferkeit
Namensgeber für das Schiff ist die Gottheit Bima. In der indonesischen Götter- und Sagenwelt steht Bima für Ehrlichkeit und Tapferkeit. Tugenden, die Kommandant Sati Lubis an seine Kadetten weitergeben will.
Sieben Monate auf See
Zwischen Rostock und Jakarta liegen viele tausend Seemeilen. Die lange Reise des Dreimasters bis nach Europa und zurück ist insbesondere für die jungen Kadettinnen und Kadetten eine prägende Erfahrung, sagt Kadett Haikal Ramadhan. "Sieben Monate auf See sind eine sehr große Herausforderung für uns. Es ist tatsächlich auch das erste Mal, dass wir so lange von unseren Familien getrennt sind. Aber dieses Schiff ist eins der berühmtesten in Indonesien und wir sind sehr motiviert hier dabei zu sein und so viel Erfahrungen wie möglich zu sammeln."
Takelage aus Peenemünde
Im September 2017 lief die Bima Suci in der Freire-Werft im spanischen Vigo vom Stapel. Und in gewisser Weise macht es nun in Rostock auch Heimaturlaub, denn die Takelage stammt aus dem renommierten Peenemünder Ingenieursbüro Deltev Löll. Besucher können sich noch bis Sonnabend 16 Uhr in Warnemünde selbst einen Eindruck von der Bima Suci verschaffen. Am Sonntag wird das Schiff dann vom Marinestützpunkt aus die Segel Richtung Heimathafen setzen, wo sie voraussichtlich im November einläuft.