Themenbild: Wolken ziehen über einen Wachturm der ehemaligen Grenztruppen der DDR. © dpa-Bildfunk Foto: Philipp Schulze

Greifswalder Forschung zu Ostseefluchten gesichert

Stand: 17.02.2023 06:22 Uhr

Forscher in Greifswald untersuchen dramatische Fluchten aus der DDR über die Ostsee mit Todesfolge. Wegen einer auslaufenden Finanzierung stand das Projekt auf der Kippe. Nun kann es weitergehen.

Das bislang vom Bund unterstützte Projekt hat knapp 140 Todesfälle bei der Flucht über die Ostsee erforscht und wäre jetzt im Februar ausgelaufen. Das Wissenschaftsministerium in Schwerin finanziert die Arbeit nun weiter und sichert so die Forschungsarbeiten für die verbliebenen 101 Todesfälle bis Ende des Jahres.

Verzögerungen durch Pandemie

Weil während der Corona-Krise Archive geschlossen hatten, waren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Greifswald mit ihrer Forschung in Verzug geraten. Das Land stellt nun 100.000 Euro bereit. "Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige ostdeutsche Bundesland mit einer Küste. Insofern liegt es auch im Interesse des Landes, diesen speziellen Aspekt der Vergangenheit aufzuarbeiten", sagte Wissenschaftsstaatssekretärin Susanne Bowen (SPD).

Weitere Informationen
DDR -  Grenzbrigade Küste © picture-alliance/ ZB Foto: Hans Wiedl

Unbekannte Todesfälle: Ostseefluchtforschung vor dem Aus

Das Greifswalder Forschungsprojekt Ostseefluchten steht vor dem Aus - und das kurz vor seiner Vollendung. mehr

An einem Grenzübergang sind ein Minenwarnschild, sowie zwei Maschinengewehre befestigt. © NDR Foto: Hermann Pröhl

Flucht aus der DDR: Geschichten von Risiko und Freiheit

Nach dem Mauerbau war die sogenannte Republikflucht nur noch unter großen Gefahren möglich. Viele haben es dennoch gewagt. mehr

Peter Drauschke als Jugendlicher vor der Kulisse des Hamburfger Hafens. © Peter Drauschke, privat

Freiwillig in die DDR: "Wir sind einer Lüge aufgesessen"

Aus Überzeugung geht Peter Drauschke 1963 von Hamburg in die DDR. Vom Regime enttäuscht, versucht er zu fliehen. Und scheitert. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 17.02.2023 | 08:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

DDR

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Lastwagen sperrt eine Zuwegung zum Schweriner Weihnachtsmarkt ab. © NDR/Ullrich Houschka Foto: NDR/Ullrich Houschka

Nach Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Weihnachtsmärkten in MV

Nach dem Anschlag mit einem Auto werden die Sicherheitsvorkehrungen im Land erhöht. Außerdem unterstützen Landespolizisten ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt. mehr