Eine Frau sitzt traurig auf dem Flurboden einer Wohnung. © Newscom Foto: Rafael Ben-Ari

Greifswald: Nachsorgeprojekt für Jugendliche mit Depression

Stand: 21.02.2022 15:39 Uhr

Die Universität Greifswald erhält für ein Forschungsprojekt zur ambulanten Nachsorge von Depressionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen 3,6 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Das Projekt zielt auf die Zeit nach einem Klinikaufenthalt wegen Depression. 20 Prozent der jungen Patienten sind nicht geheilt und müssen erneut im Krankenhaus behandelt werden. Das liegt daran, dass sie keine Nachsorgeangebote erhalten haben. Jetzt sollen Jugendliche am Ende ihres Klinikaufenthaltes eine Therapie-App für das Smartphone bekommen. Ein virtueller Assistent motiviert, Therapiemodule zu absolvieren.

Weitere Informationen
Eine Frau sitzt traurig auf dem Flurboden einer Wohnung. © Newscom Foto: Rafael Ben-Ari

In Greifswald gibt es bald eine Suizid-Präventionsbox

Erste Hilfe für die Seele – das ist die Idee hinter der sogenannten Lebensbox. Sie wird gerade in Greifswald entwickelt. mehr

Begleitende klinische Studie

Außerdem werden die Jugendlichen von psychologischen Fachkräften per Video oder Telefon begleitet. Das soll Therapieerfolge stabilisieren. Die Wirksamkeit wird in einer klinischen Studie untersucht. 400 Jugendliche nehmen daran teil. Forschungspartner sind neun Krankenkassen und mehr als 30 Kliniken in acht Bundesländern. Laut Projektleiterin Eva-Lotta Brakemeier vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie könnte die App bei Erfolg flächendeckend in der Regelversorgung eingesetzt werden.

Die wichtigsten Anlaufstellen bei Depression

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": kostenlose Beratung von Mo bis Sa, 14 bis 20 Uhr, Tel. 116 111. Elterntelefon: Mo bis Fr, 9 bis 11 Uhr sowie Di und Do, 17 bis 19 Uhr unter (0800) 111 05 50
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: (030) 44 35 09 821
  • Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: Mo, Di und Do, 13 bis 17 Uhr sowie Mi und Fr, 8.30 bis 12.30 Uhr. Tel. (0800) 334 45 33. Die Deutsche Depressionshilfe bietet einen Selbsttest sowie eine Übersicht zu regionalen Angeboten.
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Krankenkassen: 116 117.
  • Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort - in jedem Fall bei Suizidgedanken.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 22.02.2022 | 17:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Bei Putgarten-Varnkevitz auf dem nördlichen Teil der Insel Rügen steht dieser Radarturm. Er dient der Bundeswehr zur Luftüberwachung. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Radarstation, Windpark und Nuklear-Lager im Visier von Drohnen

In Mecklenburg-Vorpommern sind außerdem Bundeswehr-Standorte, auf denen ukrainische Soldaten ausgebildet werden, wiederholt überflogen worden. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern