Greifswald: Nachsorgeprojekt für Jugendliche mit Depression
Die Universität Greifswald erhält für ein Forschungsprojekt zur ambulanten Nachsorge von Depressionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen 3,6 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Das Projekt zielt auf die Zeit nach einem Klinikaufenthalt wegen Depression. 20 Prozent der jungen Patienten sind nicht geheilt und müssen erneut im Krankenhaus behandelt werden. Das liegt daran, dass sie keine Nachsorgeangebote erhalten haben. Jetzt sollen Jugendliche am Ende ihres Klinikaufenthaltes eine Therapie-App für das Smartphone bekommen. Ein virtueller Assistent motiviert, Therapiemodule zu absolvieren.
Begleitende klinische Studie
Außerdem werden die Jugendlichen von psychologischen Fachkräften per Video oder Telefon begleitet. Das soll Therapieerfolge stabilisieren. Die Wirksamkeit wird in einer klinischen Studie untersucht. 400 Jugendliche nehmen daran teil. Forschungspartner sind neun Krankenkassen und mehr als 30 Kliniken in acht Bundesländern. Laut Projektleiterin Eva-Lotta Brakemeier vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie könnte die App bei Erfolg flächendeckend in der Regelversorgung eingesetzt werden.