Geteilte Reaktionen auf Wahlen in Bayern und Hessen in MV
Ein Wahlsieg der Union, ein klares Plus bei der AfD und deutliche Verluste für die Ampelparteien: Das sind kurz und knapp die Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern und Hessen. In Mecklenburg-Vorpommern lösten die Ergebnisse ein geteiltes Echo aus
In beiden Ländern bleiben CSU beziehungsweise CSU stärkste Kraft und könnten ihre Koalitionspartner behalten. Trotzdem werden die Details des Wahlergebnisses auch in Mecklenburg-Vorpommern lebhaft diskutiert, vor allem in der Landespolitik. CDU-Landesparteichef Franz-Robert Liskow sagte, dort, wo die Union regiert, gehe es den Menschen deutlich besser. Die Verluste der Ampel-Parteien würden die zunehmende Frustration der Wähler über die Arbeit der Bundesregierung widerspiegeln, so Liskow.
Holm: Kanzler Scholz sollte Neuwahlen ermöglichen
Das sieht man auch bei der AfD in Mecklenburg-Vorpommern so. Sie konnte ihre Ergebnisse deutlich verbessern und hat in Bayern mehr als vier, in Hessen sogar mehr als fünf Prozentpunkte dazugewonnen. Man sei jetzt auch im Westen eine starke Kraft, sagte der Landesvorsitzende Leif-Erik Holm. Die Ampel sei massiv abgestraft worden. "Deshalb sollte Olaf Scholz jetzt die Frage stellen nach Neuwahlen", forderte Holm vom Bundeskanzler, "das wäre jetzt der richtige Schritt, denn sie können es einfach nicht". Es müsse "ein Neuanfang her und das geht nur ohne SPD".
SPD in MV: Amtsbonus der Ministerpräsidenten
Die SPD hat für die Verluste drei Gründe ausgemacht: Zum einen den Amtsbonus der beiden Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Boris Rhein (CDU). In schwierigen Zeiten wählten Menschen eher Beständigkeit, so der Tenor. Außerdem sieht man einen schwierigen Wahlkampf der SPD aus der Opposition heraus und drittens den Fakt, dass es der AfD gelungen sei, aus der Rolle der ostdeutschen Protestpartei herauszukommen.
Andere Ergebnisse in drei Jahren in MV
Trotz der jüngsten infratest/dimap Umfrage für den NDR, wonach die AfD in Mecklenburg-Vorpommern mehr Zuspruch hat als die SPD, zeigt sich SPD-Generalsekretär Julian Barlen überzeugt, dass das bei den Wahlen in drei Jahren anders aussehen wird. Auch FDP-Chef René Domke glaubt, dass sich die Vorzeichen ändern werden. Die Grünen zeigen sich hingegen mit den Wahlergebnissen zufrieden, trotz der Verluste von gut drei Prozentpunkten in Bayern und sogar fünf in Hessen.