Goldschatz-Diebstahl von Manching: Prozess gegen drei Männer aus MV
Gegen drei Männer aus Mecklenburg-Vorpommern und einen aus Berlin hat ein Prozess in Ingolstadt begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, vor gut zwei Jahren einen keltischen Goldschatz aus einem Museum in Bayern gestohlen zu haben.
Es war ein spektakulärer Fall: Im November 2022 drangen Diebe mit schwerem Brechwerkzeug in das Kelten- und Römer-Museum im oberbayerischen Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) ein. Sie hebelten eine Fluchttür auf, zerschlugen das Panzerglas von zwei Vitrinen und entwendeten den dort ausgestellten keltischen Goldschatz, wie die Staatsanwaltschaft Ingolstadt mitteilte. Seit Dienstag stehen die mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 43 und 51 Jahren nun vor Gericht. Darunter drei Männer aus Mecklenburg-Vorpommern.
Schatz ist rund 1,5 Millionen Euro wert
Der Wert der rund 500 Münzen wird auf gut 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses. Die vier mutmaßlichen Täter sitzen seit ihrer Festnahme im Juli 2023 in Untersuchungshaft. Bei einem der Männer waren Goldklumpen entdeckt worden. Einer Analyse zufolge sollen etwa 70 antike Münzen zu den Goldklumpen verschmolzen worden sei. Damit wurde bisher nur ein kleiner Teil des fast 400 Kilo schweren Schatzes identifiziert. Der Verbleib der restlichen etwa 360 Goldmünzen ist weiter unklar und nun Gegenstand des Prozesses in Ingolstadt.
Spuren führten auf einen Hof in Plate
Die Ermittler fanden am Tatort DNA-Spuren. Der Abgleich mit den Datenbanken habe dann mehrere Treffer ergeben. Unter anderem sollen die Spuren zu vorherigen Einbrüchen gepasst haben. Auch ein Glasfaser-Verteilerkasten, an den das Museum angebunden war, wurde manipuliert, Kabel sollen durchgeschnitten worden sein, um die Alarmanlage im Museum außer Kraft zu setzen. Vermutlich als Vorbereitung für den Einbruch. Die Verdächtigen wurden danach überwacht. Bei einer geplanten Übergabe von Gold im Landkreis Ludwigslust-Parchim schlugen die Ermittler zu. Auch ein Hof in Plate bei Schwerin wurde nach Diebesgut durchsucht, gefunden wurde aber nichts.
Täter sollen weitere Straftaten begangen haben
Den Männern werden noch 30 weitere Straftaten zur Last gelegt. Darunter Einbrüche in Supermärkte, Fast-Food-Restaurants, Zulassungsstellen und Tankstellen. Wegen der Fülle der Vorwürfe sind zunächst 31 Verhandlungstage angesetzt. Bisher hat sich keiner der Beschuldigten zu den Vorwürfen geäußert.