Usedom: 800 "Nebeltöpfe" geborgen - Straßensperrungen aufgehoben
Auf Usedom wurden bei Bauarbeiten auf einem ehemaligen russischen Stützpunkt über 800 als Kampfstoffe klassifizierte Nebeltöpfe gefunden. Der Munitionsbergungsdienst hat sie geborgen, die Straßensperrungen sind nun aufgehoben.
Auf der Insel Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat der Fund von Gefahrgut mehrere Stunden für Sperrungen und einen größeren Einsatz gesorgt. Bei Bauarbeiten auf einem ehemaligen russischen Stützpunkt in Ahlbeck wurden mehr als 800 sogenannte "Nebeltöpfe" entdeckt, die als Kampfstoffe klassifiziert sind und eine reizende Wirkung haben. Der Munitionsbergungsdienst und der Gefahrstoffzug der Feuerwehr haben am Mittwochmorgen mit der Beräumung begonnen.
Baggerfahrer fühlte sich "wie betrunken"
Die Kartuschen wurden bereits am Dienstag bei Arbeiten für eine Löschwasserzisterne gefunden und am Mittwoch entfernt. Die Hauptverkehrsstraße zwischen Ahlbeck und der polnischen Grenze war während der Bergung voll gesperrt, ist aber inzwischen wieder freigegeben worden. Die Kartuschen enthalten ein gefährliches Gemisch aus verschiedenen Chemikalien, darunter Hexachlorethan und Chlor.
Der Baggerfahrer, der beim Auffinden der Kartuschen ein Gefühl der Benommenheit verspürte, ist mittlerweile wieder wohlauf. Die geborgenen Kartuschen werden in Gefahrguttonnen zunächst nach Mellenthin und anschließend ins niedersächsische Munster, zu einem Bundeswehrstandort, transportiert. Feuerwehr und Polizei waren ebenfalls im Einsatz, um die Situation zu sichern und die Gefahren zu minimieren.