Rund sieben Tonnen Kampfmittel in 2023 in MV gefunden
Im vergangenen Jahr ist der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt einmal am Tag im Einsatz gewesen. Dabei haben die Spezialisten fast sieben Tonnen Kampfmittel geborgen, das geht aus einer jetzt veröffentlichten Bilanz hervor.
So werden weiterhin fast täglich Überreste der im Krieg eingesetzten Kampfmittel entdeckt. Insgesamt 366-mal kam es 2023 zu ungeplanten Einsätzen, sogenannte Soforteinsätze, des Munitionsbergungsdienstes unseres Landes (MDB M-V),in denen mehr als 6,9 Tonnen Kampfmittel geborgen wurden. Im Jahr 2022 waren es bei 343 Einsätzen rund 4,8 Tonnen, teilte das Innenministerium MV mit.
Funde führten zu teilweise mehrtägigen Einsätzen
Auch fast 80 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs werden immer noch explosive Überreste gefunden. Sowohl an Land, als auch in den Gewässern des Landes. Dabei wurden einzelne Patronen mit zehn Gramm Sprengstoff bis hin zu Fliegerbomben von 250, 500 und sogar 1.000 Kilogramm gefunden und unschädlich gemacht. Teilweise führten die Funde zu komplexen, mehrtägigen Einsätzen.
Innenministerium warnt vor gefundenen Patronen und Sprenggranaten
Am häufigsten - fast 150 Mal - waren die Munitionsberger im Bereich Schwerin unterwegs. Den größten Einsatz hatte der Munitionsbergungsdienst im Sommer in Güstrow. Dort wurden mehr als 200 Sprengranaten der kaiserlichen Armee aus dem 19. Jahrhundert geborgen. Es folgten Mellenthin auf Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) mit 92, Mirow mit 74 und Jessenitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) mit 57 Einsätzen. Das Innenministerium warnt: Auch wenn der Sprengstoff schon alt ist und selbst, wenn es bei manchen Patronen oder Sprenggranaten nur wenige Gramm sind, können dadurch tödliche Verletzungen entstehen.