Galeria Karstadt Kaufhof: Keine Schließungen in Wismar und Rostock
Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 Filialen in Deutschland. Die Häuser in Rostock und Wismar bleiben bestehen.
Im Fall der Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof wurden am Sonnabend Einzelheiten zu den geplanten Filialschließungen bekannt. Demnach müssen 16 der 92 Standorte in Deutschland schließen. Gute Nachrichten gibt es aber für die beiden noch bestehenden Filialen in Mecklenburg-Vorpommern: Die Warenhäuser Rostock und Wismar - hier steht die Gründungsfiliale des Ursprungsunternehmens - bleiben bestehen.
Erleichterung bei Oberbürgermeisterin von Rostock und Bürgermeister von Wismar
Hingegen sollen allein in Berlin drei Kaufhäuser geschlossen werden. Auch die Kaufhäuser in Chemnitz und Potsdam seien betroffen, heißt es. Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Die Linke) sagte auf Anfrage von NDR 1 Radio MV schon im Vorfeld, dass das Weiterbestehen des Rostocker Standort in der Breiten Straße Anlass für große Erleichterung sei. In Rostock arbeiten rund 150 Beschäftigte für Galeria Karstadt Kaufhof. Auch Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (SPD) ist erleichtert, dass das Karstadt-Stammhaus in Wismar bestehen bleibt.
Galeria-Insolvenzverwalter: Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt
Von den Schließungen deutschlandweit sind etwa etwa 1.400 von 12.800 Jobs betroffen. Laut Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus wurde "für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt. Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte." Galeria-CEO Olivier Van den Bossche erklärte, man setze auf eine Strategie der lokalen Ausrichtung.
Gewerkschaft Ver.di kritisiert Schließungspläne
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Gewerkschaft Ver.di kritisiert die Schließungspläne. Das zuständige Vorstandsmitglied Silke Zimmer betonte, es entstehe wieder einmal der Eindruck, dass die Beschäftigten zum Spielball eines Mietpokers werden. Zudem verwies Zimmer darauf, dass tausende Beschäftigte zur Rettung des Konzerns auf viel Gehalt verzichtet hätten.