Feuerwehr übt am Doberaner Münster für den Ernstfall
Während einer umfassenden Übung haben die Feuerwehren für einen Großbrand im Doberaner Münster trainiert. Dabei zeigte sich auch, woran es im Ernstfall hätte haken können.
Die Feuerwehr hat am Freitagabend einen – zum Glück nur fingierten - Brand im Doberaner Münster bekämpft. Gegen 17.45 Uhr wurde in Bad Doberan der erste Alarm für die Übung ausgelöst, acht Minuten später waren die ersten Löschfahrzeuge vor dem Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert, das die wertvollste hochgotische Ausstattung aller Zisterzienser Klöster Europas beherbergt. Mit einem zweiten Alarm wurden die Freiwilligen Wehren aus der Region herbeigerufen. Sie waren vorab nicht informiert worden und mussten deshalb zunächst von einem echten Großbrand ausgehen.
Mit Atemschutz 225 Stufen hinauf
Eine Nebelmaschine simulierte Rauch im 30 Meter hohen Dachstuhl der Kirche. Während die ersten Trupps unter vollem Atemschutz die 225 Stufen hinaufliefen, brachten andere Kunstgegenstände aus dem Innenraum der Kirche in Sicherheit. Insgesamt waren 140 Frauen und Männer an der Übung beteiligt. Nach einer Stunde hatten sie ihre Aufgaben weitgehend gelöst – deutlich schneller, als Einsatzleiter Christian Gläser geplant hatte. "Die Übung ist sehr gut gelaufen", lautete sein Fazit, "wir sind sehr gut vorbereitet". Es seien auch Schwachstellen an einer Steigleitung deutlich geworden, die in einem Ernstfall die Löscharbeiten hätten behindern können. Sie sollen beseitigt werden.
"Vorbild" war der Brand von Notre-Dame in Paris
Martin Heider, Kustos des Doberaner Münsters, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf des Feuerwehreinsatzes. Hintergrund für die Übung war der verheerende Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame. Er hatte vor fünf Jahren das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt schwer beschädigt.