Falsche Impf- und Maskenbefreiungen: Bewährungsstrafe gegen Arzt
Ein vom Amtsgericht Stralsund verhängter Strafbefehl gegen einen Arzt aus Dierhagen (Kreis Vorpommern-Rügen) ist rechtskräftig. Der Mann war wegen falscher Impf- und Maskenbefreiungen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden.
Am vergangenen Freitag war die Widerspruchsfrist gegen das Urteil abgelaufen. Nach Angaben des Gerichts hat der Arzt keine Rechtsmittel eingelegt. Somit ist der erlassene Strafbefehl rechtskräftig. Ein zuvor verhängtes vorläufiges Berufsverbot sei dadurch entfallen, weil ein solches Verbot nicht über den Weg des Strafbefehls möglich sei, sagte ein Sprecher des Gerichts.
Gesundheitszeugnisse ausgestellt ohne Patienten gesehen zu haben
Dem Arzt war vorgeworfen worden, in 32 Fällen unrichtige Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben, ohne die Patienten gesehen zu haben. So soll er unter anderem während der Corona-Pandemie Befreiungen von der Maskenpflicht ausgestellt haben - auch für Patienten aus anderen Bundesländern.
Unterstützer hatten zu Prozessbeginn demonstriert
Nach einem ersten Verhandlungstag hatten sich Gericht und Staatsanwaltschaft darauf verständigt, auf weitere Verhandlungen zu verzichten und einen Strafbefehl zu erlassen. Ein Strafbefehl ist eine Verurteilung ohne Verhandlung mit dem Ziel, niederschwelligere Kriminalität schneller zu ahnden. Zum Auftakt des Prozesses hatten etwa 160 Unterstützer des angeklagten Arztes vor dem Gericht demonstriert. Laut Staatsanwaltschaft ging es unter anderem auch darum, dem Angeklagten nicht weiter eine Bühne zu bieten. Bei Widerspruch gegen den Strafbefehl wäre es dennoch zur Verhandlung gekommen.