Euro-Baltic auf Rügen: Fischverarbeiter will Produktion beenden
Einer der ehemals größten Fischverarbeiter Europas - Euro-Baltic in Sassnitz auf Rügen - stellt ab kommendem Mai die Produktion ein. Gründe hierfür seien vor allem stark gestiegene Kosten.
Bis zu 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Fischverarbeitung müssten dann gehen, teilte Geschäftsführer Uwe Richter am Montag mit. 25 bis 30 sollen am Standort bleiben, um dort das Logistik- und Kühlhausgeschäft weiter zu betreiben. Man wolle mit anderen Verarbeitern zusammenarbeiten und so die 20.000 Tonnen Lagerkapazität in Sassnitz nutzen, so Richter weiter.
Herings-Erstverarbeitung bereits eingestellt
Bis Mai soll noch die schon vorhandene Rohware verarbeitet werden. Zuletzt sei beispielsweise Hering vor Ort mariniert worden. Nach Angaben des Geschäftsführers hatten in Hochzeiten in dem Werk 120 Festangestellte und bis zu 100 Saisonkräften gearbeitet. Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen als letztes in Deutschland die industrielle Erstverarbeitung von frisch gefangenem Hering eingestellt.
Wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich
Als Grund hatte das Unternehmen unter anderem auf die infolge strenger Fangbeschränkungen hierzulande eingebrochene Fischerei und auf weniger Nordsee-Hering wegen des Brexits verwiesen. Schon damals wurde das Personal reduziert. Trotz der Umstrukturierung habe sich gezeigt, dass der Betrieb künftig nicht wirtschaftlich weitergeführt werden könne, hieß es nun in einer Mitteilung. Gründe hierfür seien insbesondere stark gestiegene Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe.