Erste Container für Flüchtlingsunterkunft in Upahl angeliefert
In Upahl (Nordwestmecklenburg) wurden am Mittwochvormittag die ersten Container für die dort geplante Flüchtlingsunterkunft angeliefert. Gegen das Vorhaben gibt es seit Anfang vergangenen Jahres Proteste.
Anstatt der ursprünglich geplanten 400 sollen nun maximal 250 Plätze für Geflüchtete in der Upahler Containerunterkunft entstehen. Die ersten der voraussichtlich über 125 Container wurden am Mittwoch angeliefert. Sie sind zwei mal sechs Meter groß und für je zwei Menschen gedacht. Bisher werden mangels einer geeigneten Unterkunft für die Unterbringung der Geflüchteten, die nach Upahl kommen sollen, Sporthallen in Wismar genutzt.
Erste Bewohner frühestens im September
Laut Tino Schomann (CDU), Landrat von Nordwestmecklenburg, laufen die Arbeiten für die Unterkunft auf Hochtouren. Die Zeit dränge, da die aktuell von Geflüchteten bewohnten Sporthallen in Wismar mit Schulbeginn wieder für den Sportunterricht benötigt würden. Die Container müssen aber alle erst noch eingerichtet und unter anderem an Wasser und Abwasser angeschlossen werden. Bis die ersten Flüchtlinge einziehen können, wird es wohl noch dauern. Schomann hofft auf eine Inbetriebnahme Ende September. Die Gemeinde Upahl will derweil die Flüchtlingsunterkunft noch immer verhindern und über das Verwaltungsgericht Schwerin einen Baustopp erzwingen. Eine Entscheidung des Gerichts dazu steht noch aus, kann aber kurzfristig kommen.
Seit langem umstrittenes Projekt
Gegen das Vorhaben in Upahl, einem 500-Einwohner-Dorf im Landkreis Nordwestmecklenburg, gibt es seit Anfang vergangenen Jahres Proteste. Anfang dieses Jahres hatte die Upahler Gemeindevertretung beim Verwaltungsgericht in Schwerin Klage gegen den Bau einer Unterkunft für 400 Geflüchtete eingereicht, weil sie nicht in die Planungen einbezogen worden war und keine Baugenehmigung vorgelegen habe. Das Gericht hat dann Anfang März entscheiden, dass die Bauarbeiten sofort eingestellt werden müssen. Nachdem im Juli dann aber die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises die Baugenehmigung für eine zeitweise Errichtung für 250 Menschen erteilt hatte, konnten die Arbeiten nach mehr als vier Monaten Baustopp wieder aufgenommen werden.
Weitere Unterkünfte in Nordwestmecklenburg geplant
Zwischenzeitlich hatte der Landkreis mangels geeigneter Unterkünfte in Nordwestmecklenburg einen Aufnahmestopp für Geflüchtete erwirkt. Andere Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern haben die fehlenden Kapazitäten kompensiert. Als Ausgleich dafür muss Nordwestmecklenburg bis zum Ende des Jahres nun noch mehr Flüchtlinge aufnehmen, als dem Kreis ursprünglich zugewiesen waren - aktuell sind es 53. Dazu bräuchte es weitere Unterkünfte. Diese sind derzeit in Warin und in Grevesmühlen in Planung. In Grevesmühlen können die Bürger in der kommenden Woche darüber abstimmen, ob die Stadt ein Stück Land für ein Containerdorf für 70 Geflüchtete an den Landkreis verpachten darf.